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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 335

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Schlacht Bei Leipzig. 335 doch sie wankten nicht, und unverzagt griffen sie immer wieder von Neuem an. Jeder hatte nur das Eine Ziel vor Augen, zu siegen in dein großen Völkerstreite. Da schickte sich Napoleon an, einen Hauptschlag auszuführen. Sein Schwager Murat mußte mit einer gewaltigen Masse schwerer Reiterei gegen die Mitte de'r Verbündeten anstürmen. Im sausenden Galopp, daß die Erde von den Hufschlägen der Rosse erdröhnte, drangen die Feinde vor, Alles niederwerfend, was ihnen im Wege stand. Manchem Braven erzitterte bei dem nahenden Verderben das Herz; mit banger Sorge sahen die Monarchen ihre Linien von Murats Reitern durchbrochen. Napoleon glaubte die Schlacht gewonnen zu haben. Er schickte Siegesboten an den König von Sachsen, und die Glocken Leipzigs mußten den Triumph des Fremden verkünden. Es war zu früh. Die Angreifenden waren von dem langen heftigen Ritte ermattet, die Vierecke der Verbündeten, auch wenn sie über den Hansen' geworfen wurden, bereiteten ihnen Hindernisse. Diesen Umstand benutzte Schwarzenberg, setzte sich an die Spitze der russischen Garde-Kosaken ititd eines preußischen Dragoner-Regiments und trieb die Feinde zurück. Am Abend hatten beide Heere dieselbe Stellung wie am Morgen. Bei Linden au hatten die Oestreicher unter Giulay und Meerveldt vergeblich mit dem größten Heldenmuthe gestritten; sie wurden vollständig geschlagen, Meerveldt sogar gefangen genommen. Dagegen hatte Blücher bei Möckern einen herrlichen, aber blutigen Sieg errungen. Das Dorf war von den Franzosen in eiue halbe Festung verwandelt worden. Dork leitete den Angriff. Doch nur unter furchtbaren Opfern vermochten die Preußen vorzudringen; 80 Kanonen empfingen mit ihrem Kugelregen die Stürmenden; Straßen, Häuser und Garten konnten nur einzeln und erst nach erbittertem Kampfe genommen werden. Aber ob auch Leicheu sich thürmten und Ströme von Blut flössen, gewinnen wollte man, gewinnen mußte mau. Dreimal wurden die Braven zurückgeschlagen, zum vierten Male glückte es. Möckern wurde erobert und der Feind bis an die Mauern Leipzigs verfolgt. Der nächste Tag, ein Sonntag, brachte keinen neuen Kampf. Napoleon, dessen Vertrauen in sein Schlachtenglück wankend geworden war, schickte den gefangenen General Meerveldt mit Friedensvorschlägen an Kaiser Franz. Doch die Monarchen ließen sich in keine Unterhandlungen ein, und so bereitete man sich auf beiden Seiten zur letzten Entscheidung. Für die Verbündeten war die Waffenruhe insofern von Nutzen, als sic während derselben alle noch verfügbaren Streitkräfte an sich ziehen konnten, so daß sie nun den Gegnern fast doppelt überlegen waren. Napoleon hatte für den 18. Oktober seine Truppen enger [is. um Leipzig zusammen gezogen; der Mittelpunkt seiner Aufstellung war das Dorf Probsthaida. Seinen eigenen Standpunkt nahm
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