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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 359

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Der deutsch-französische Krieg. 359 schütz fehlte, so beschränkte es sich Anfangs daraus, die Riesenstadt, welche nahezu 2 Millionen Einwohner zählt, eng einzuschließen, um sie durch Hunger zur Uebergabe zu nöthigen. Die Belagerten wehrten sich mit zäher Ausdauer. Aus den Forts unterhielten sie ein regelmäßiges Geschützfeuer gegen die am weitesten vorgeschobenen Pnnkte der deutscheu (Stellung, und dazwischen unternahmen sie mehr oder weniger heftige Ausfälle, welche sämmtlich mit Verlust zurückgeschlagen wurden. Die bedeutendsten derselben fanden am 19. und 30. September beivillejnif, am 28. bis 30. Oktober,21. December und 16. Januar bei Le Bourget und am 29. November bis 1. December bei L'hay und Champiguy Statt. So kam unter steten Kämpfen das Ende des Jahres heran. Mittlerweile war das deutsche Belagerungsgeschütz vor Paris eingetroffen, und am 27. December begann die Beschießung des Mont Avron, der bereits zwei Tage später von den Franzosen geräumt und von den Unsern besetzt wurde. Dann schritt man zum Bombardement der übrigen Forts und der innern Stadt. Am 19. Januar (1871) versuchten es die Feinde noch einmal, vom Mont Valerien aus dcu eisernen Ring der Belagerer zu durchbrechen; es gelang ihnen eben so wenig wie früher. Da zwangen sie denn endlich die durch das Bombardement verursachten Feuersbrünste, der überhand nehmende Mangel und das Scheitern der Gambetta'schen Kriegspläne, an Frieoen zu denken. Am 28. Januar wurde im Hauptquartier zu Versailles ein Waffenstillstand abgeschlossen, der die Ucbcrgabe von Paris [28. San. (zunächst der dasselbe beherrschenden Forts) zur Folge hatte. Am 16. Februar einigte man sich über die Friedenspräliminarien, die von der französischen Nationalversammlung zu Bordeaux angenommen, am 2. März vom Könige unterzeichnet und im Frieden zu Frankfurt (10. Mai) endgültig bestätigt wurden. Frankreich trat Deutsch-Lothringen (mit Metz) und Elsaß (außer Belfort) an Deutschland ab und verpflichtete sich zur Zahlung von 5 Milliarden Francs (4000 Millionen Mark) Kriegskosten, bis zu deren Erlegung die nordöstlichen Theile des französischen Gebiets von deutschen Truppen besetzt bleiben sollten. Die größte und segensreichste Errungenschaft dieses Krieges ohne Gleichen aber ist die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. Die gemeinsamen Anstrengungen und Opfer aller deutschen Stämme hatten schnell hinweggeräumt, was etwa uoch Trennendes zwischen ihnen lag. Fürsten und Volk erkannten, daß nur in treuem und festem Zusammenhalten das Heil des Vaterlandes liege. Daher traten im November 1870 Baiern, Württemberg, Baden und Hessen dem bisherigen norddeutschen, nunmehr deutschen Bunde oder deutschen Reiche bei, und sämmtliche Fürsten und freien Städte boten nach dem Vorgänge des hochherzigen Königs Ludwig von Baiern dem preußischen Heldenkönige die Kaiserkrone an.
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