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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 361

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Erfindungen, Kunst und Wissenschaft der Neuzeit. 361 Eine kaum geringere Wichtigkeit darf der Telegraph beanspruchen, in seiner jetzigen Vollkommenheit hergestellt durch den Amerikaner Morse. Gleichfalls den letzten Jahrzehnten gehört die Erfindung deri836 Lichtbilder (Daguerreotypeu, Photographien) durch den Franzosen ^ Dagnerre und der N ä h m a sch i n e durch den Amerikaner H o w e an. x Die Dichtkunst, in den Händen der Meistersänger ohnehin zur bloßen Reimerei herabgesunken, verstummte mit dem Ende des 16. Jahrhunderts fast gänzlich. Die poetischen Erzeugnisse jener Zeit waren meist steife Nachahmungen der alten Klassiker, ohne Schönheit der Formen und ohne Tiefe des Inhalts. Martin Opitz aus Schlesien suchte zu Anfang des 17. Jahrhunderts die Kunst ans ihrem tiefen Verfalle aufzurichten, indem er eine neue Versmessung (Metrik) schuf. Hat er sich dadurch ein unbestrittenes Verdienst erworben, so sind doch seine Dichtungen selbst ohne Phantasie und Empfindung und nur durch größere Reinheit in der Sprache und Form ausgezeichnet. Ebenfalls im 17. Jahrhundert dichteten der gemüthvolle Paul F l e m m in g, der tiefsinnige Angelnssilesins (Johann Sch effler), der schwermüthige Simon Dach, der gewandte Johann Nist und der fromme Paul Gerhard, dessen herrliche Kirchenlieder von der Heiterkeit, der Zuversicht und dem Gottvertrauen eines gläubigen Gemüthes Zeugniß geben. Den größten Ruhm als Fabeldichter erlangte Geliert um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, Professor an der Universität Leipzig, dem selbst Friedrich der Große trotz seiner Vorliebe für französische Sprache und Dichtung seine Anerkennung nicht versagte, und nach ihm Lichtwer und Pfeffel. Mit Klopstack (geb. 1724 zu Quedlinburg, gest. 1803 zu Hainburg) beginnt die zweite große Blüthezeit deutscher Dichtkunst In seinen Dichtungen („Messias", „Oden") bekundet er in kräftiger, schwungvoller Sprache ein tiefes religiöses Gefühl und einen warmen vaterländischen Sinn. Lessing, geboren zu Eamenz in der [1729—itsi Lausitz, eine edle männliche Natur, freiheitliebend und begeistert für das Große und Schöne, ein Meister der Sprache, scharf, witzig geistreich, bewandert auf allen Gebieten der Prosa und Poesie, besonders hervorragend als dramatischer Dichter („Minna von Barnhelm", „Emilia Galotti", „Nathan der Weise"), entriß das deutsche Theater dem fremdländischen Einfluß und begründete dessen jetzigen Ruf. Lessiugs Bahnen folgte der vielseitig gebildete Herder, zuletzt Obercousistorialrath in Weimar. [1744—1803 Begabt mit wunderbarem Verständniß der Zeiten und Völker, erfaßte er mit empfänglichem Sinne Alles, was fremde Nationen Großes und Schönes geschaffen, und gestaltete es in deutschem Geiste um. Gleichfalls in Weimar lebte Wieland, der seine heiteren Lebensansichten in scherzhaften Erzählungen und Dichtungen [1733—1813 („Oberon"), voll anmuthiger, in leichte mitunter auch leichtfertige Sprache gekleideter Schilderungen, niederlegte.
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