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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 21

1872 - Heidelberg : Weiß
— 21 — in demselben Jahre am Weihnachtsfeste in der Peterskirche zu Rom am Aliare kniete, trat der Papst unerwartet vor Karl und letzte chm eine qoldene Krone auf. Das versammelte Volk aber rief dreimal jubelnd ans: „Karl, dem Augnstns, dem von Gott gekrönten, groß^ ßen und Friede bringenden Kaiser, langes Leben und Sieg!" — To wurde der Glanz der alten römischen Kaiserwürde erneuert mtb mit die Deutschen übertragen. , Der Ruhm Karl des Großen war bis m die entferntesten Länder gedrungen. • Selbst der Kalif von Persien schickte ihm kostbare Geschenke in herrlichen Gewändern, Teppichen, Gewürzen, entern wunderschönen Zelt, einer Uhr und einem Elefanten von seltener Größe. Karl machte Gegengeschenke von spanischen Pferden und Mauleseln, friesischen Mänteln und fränkischen Jagdhunden. Ueber-Haupt suchte Karl mit fremden Fürsten in Freundschaft zu leben, um dadurch eine gute Behandlung der dort wohnenden Christen zu erzielen. Er schickte selbst in die entferntesten Länder Unterstützungen an arme Christen. In den letzten Jahren seiner Regierung bestimmte Karl, Daß das weite Reich nach seinem Tode unter seine drei Söhne geteilt werde. Allein seine tüchtigsten Söhne, Karl und Pipin, starben noch vor dem Vater, und nur Ludwig, der jüngste und schwächste, blieb übrig. v . . .. _ , Da Karl sein Ende herbeikommen fühlte, berief er die Grotzen des Reiches nach Aachen. Man versammelte sich im Dome, wo auf dem Hauptaltar eine goldene Krone lag. Hier ermahnte Karl vor allem Volke seinen Sohn Ludwig, Gott zu fürchten, das Volk rote feine Kinder zu lieben, nur Recht und Gerechtigkeit zu üben und vor Gott und den Menschen selbst jederzeit unsträflich zu wandelu. Ludwig versprach unter Thränen, alle feine Pflichten treu und gewissenhaft zu erfüllen. „Wohlan denn", fuhr Karl fort, „so nimm die Krone, setze dir sie selbst aufs Haupt und erinnere dich stets an dein heute gegebenes Versprechen!" Wenige Monate nachher ward Kart von einem heftigen Fieber befallen. Er wollte sich wie gewöhnlich mit Fasten helfen; aber fein zu sehr geschwächter Körper ging der Auflösung^ entgegen, ■xsni letzten Augenblick faltete er die Hände und sprach leise mit geschlossenen Augen: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" [814 und verschied. — Merkwürdig, wie er gelebt bat, ist er auch begraben worden. Im vollen Kaiserschmuck, aus dem ^Haupte eine Krone, umgürtet mit einem Schwert, auf den Knieen ein Evangelium, an der Seite eine Pilgertasche wurde er, auf einem goldenen Stuhle sitzend, in die Gruft der Marienkirche zu Aachen hinabgelassen.
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