Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 2

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 2 — §. 3. a. Als höchste Götter wurden nun Brahma, der Schöpfer und die Seele der Welt, Vischnu, der Erhalter und Regierer, und Siva, der Zerstörer und Wiebererwecker, verehrt. Von Vischnu glaubte man, daß er wieberholt menschliche Gestalt angenommen habe. Alle brei würden als ein einziges Wesen angesehen und unter der Gestalt eines breiköpfigen Mannes abgebildet. Alle Menschen- und Tierseelen ftnb nach indischer Ansicht aus Brahma hervorgegangen und sollen in ihn zurückkehren. Die wichtigsten Pflichten ftnb Gebet und Reinigungen , Sanftmut und Gebulb, Ehrerbietung gegen die Priester und die Eltern; die größte Heiligkeit aber wirb durch ein einsames, stilles Büßerleben erworben. Die Seelen der Unreinen wandern nach dem Tode in andere menschliche Körper, in Tierleiber oder Pflanzen, bis auch sie geheiligt endlich zu Brahma zurrückkehren. — Die Götter wurden in ungeheuren Felsentempel u und unterirdischen Grotten verehrt. (Inseln Elephante und Salsette bei Bombay; Ellora im Innern.) — b. Die Kasten, (b. H. festabgeschlosseue erbliche Stäube) der Jnber sinb: 1) die Priester ober Brahmanen; 2) die Krieger, zu benen die königlichen Familien gehörten; 3) die Ackerbauer, Hirten, Handwerker und Kaufleute; 4) die Dienenden. Zu den letzten zählten diejenigen Ureinwohner, welche sich unterworfen und die Religion der Inder angenommen hatten. Sie bürsten die heiligen Bücher nicht lesen und keine Opfer bringen. — Die übrigen Ureinwohner und die aus dem Volke Ausgestoßenen heißen Paria. — c. Die Inder kannten sehr früh die Buchstabenschrift. Die Araber erhielten von ihnen die Zissern. 500 _ §. 4. a. Ums Jahr 500 v. Chr. gründete Buddha, ein königlicher Prinz, eine neue Religion. Er lehrte, daß man nicht durch Büßungen und Opfer zur Seligkeit komme, sondern allein durch Erkenntnis der Wahrheit, Entsagung aller Lust, Geduld in Leiden und Milbe gegen die Menschen und Tiere; die Seligkeit aber bestehe in der bewußtlosen Fortbauer nach bent Tode. Er lehrte die Gleichheit aller Menschen und verwarf die Kasten; daher sanb er besonbers den Beifall der Armen und Ausgestoßenen. Er vernichtete den Glauben au die Götter der Brahmanen; aber nach feinem Tode würde er selbst vou seinen Anhängern zum obersten der Götter erhoben. Die Opfer der Buddhaisten bestehen in Blumen und Wohlgerücheu; als besonders verdienstlich gilt das ehelose und Klosterlebeu. — b. Vom 4—6 Jahrh. n. Chr. würde durch die blutigen Verfolgungen der Brahmauen die Buddha-Lehre in Vorderindien unterdrückt; durch zahlreiche Sendboten kam sie aber nach Hinterindien und den indischen und japanischen Inseln, zu den Chinesen und Mongolen, und sie zählt jetzt unter den Religionen die meisten Anhänger. Als Buddhas Stellvertreter auf Erden wird der Dalai-Lama (Oberpriester von Tibet) verehrt. parsen, Meder und Perser. §. 5. Ans der Hochebene Mittelasiens wanderte in uralter Zeit ein den Indern verwandter Volksstamm westwärts: die Parsen, nach der späteren Hauptstadt Baktra (Balkh im südlichen Turan) auch die Baktrier genannt. Wenig-i2oo steus 1200 Jahre v. Chr. lebte der Gründer der persischen Religion, Zoroaster. Nach ihren alten Religionsbüchern (Zenbavesta, b. H. lebenbiges Wort) giebt es zwei höchste Wesen: Ormuzd, der Gott des Lichtes, der Schöpfer der guten Geister und Menschen, sowie aller nützlichen Tiere und Pflanzen; und Ahrimä», der Gott der Finsternis, der böse Geister schuf, in Gestalt einer Schlange die Menschen verführte und die Welt mit schädlichen Tieren und Gewächsen, mit Wüsten und zerstörenden Naturkräften füllte. Beide Götter kämpfen um die Herrschaft der Welt; des Menschen Aufgabe ist es, dem Reiche des Lichts zum Siege zu helfen. Dies geschieht durch innere und äußere Reinheit, durch Gebet, Lesen der heiligen Schriften, Unterhaltung des heiligen Feuers, Ausrottung der schäb-lichen Tiere und Pflanzen und Bebauung der Erde. — Die reinen Menschen gehen in den Himmel, die unreinen in die Hölle. Am Ende der Welt kommt ein siegreicher Helb, der die bösen Mächte überwinbet und die Menschen erlöset.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer