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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 19

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 19 — er lehrte; er übte sich unablässig in der Besonnenheit und Selbstbeherrschung (seine Frau Xanthippe), in der Milde und Bescheidenheit, in der Einfachheit und Mäßigkeit. „Nichts bedürfen", sagte er, „ist göttlich"; „je weniger du bedarfst, desto näher bist du der Gottheit". Dos Orakel in Delphi erklärte ihn für den größten Weisen; er aber sagte: „Ich übertreffe andere nur in einem Stücke: ich weiß, daß ich nichts weiß."— b. Seine Schüler, zu denen viele der reichsten und talentvollsten Jünglinge, z. B. Alcibiades, gehörten, hingen an ihm mit großer Liebe; manche kamen meilenweit und mit Gefahr ihres Lebens nach Athen, um ihn zu hören. Aber es erstanden ihm auch bittere Feinde, und diese klagten den Tojährv gen Greis an, daß er die Jugend verführe und falsche Götter lehre. Er zeigte den Richtern, wie ungegründet diese Anklagen seien, und als er dennoch verurteilt, sich selbst die Strafe bestimmen sollte, behauptete er, er verdiene, gleich anderen trefflichen Männern auf Staatskosten unterhalten zu werden. Da sprachen die Richter das Todesurteil über ihn aus und ließen ihn ins Gefängnis führen. Seine Freunde bestachen seinen Wächter und suchten ihn zur Flucht zu bewegen; er aber lehnte es ab, weil kein Unrecht uns bewegen dürfe, dem Gesetze des Vaterlandes ungehorsam zu sein. Seine jammernde Frau ließ er wegführen, seinen Schülern verwies er die Klage, und unter heitern und erhebenden Gesprächen über die Unsterblichkeit der Seele trank er den Giftbecher. c. Plato und Xenophon waren seine berühmtesten Schüler. Jener, der in der Akademie zu Athen lehrte, erhielt wegen seiner bewunderten Vorträge und Schriften den Beinamen „der Göttliche"; letzterer leitete den berühmten Rück-zn g'der Zehntausend. Diese griechische Schar war mit dem persischen Statthalter von Kleinasien, dem jüngeren Cyrus, gegen dessen Bruder, König Artaxerxes von Persien, gezogen und ging nach der Ermordung ihrer Führer von Babylon dnrch Armenien und längs des schwarzen Meeres in die Heimat zurück (401). §. 32. a. Spartas Niedergang. Durch den peloponnesischen Krieg war Sparta der mächtigste Staat Griechenlands geworden; aber auch hier war die alte Tüchtigkeit gewichen, die lyknrgische Einfachheit, Mäßigkeit und Sittenstrenge hatte der Prunksucht, Schwelgerei und Bestechlichkeit Platz gemacht. Ein neuer Krieg mit Persien endete mit einem schimpflichen Frieden und überlieferte die sämtlichen kleinasiatischen Griechen der persischen Gewalt (387); und dann führte der 11 ebennut gegen die griechischen Staaten zu einem Kriege mit Theben, der die spartanische Kraft vollends brach. b. Epaminondas und Pelopidas. In Theben standen sich die Aristokraten und Demokraten feindlich gegenüber. Die ersteren bewogen ein spartanisches Heer, die Burg von Theben zu besetzen, und rissen dann die Gewalt an sich; die Führer des Volks wurden hingerichtet, eingekerkert oder verbannt. Nur Epaminondas wurde verschont, der gerecht und uneigennützig wie Aristides, aber so arm war, daß man ihn für ungefährlich hielt. Die Verbannten kehrten unter Anführung des Pelopidas zurück, überfielen in der Nacht die schwelgenden Häupter der Gegner und zwangen die spartanische Besatzung zum Abzüge. — c. Da brach der Krieg mit Sparta aus. Pelopidas sammelte die edelsten Jünglinge in der heiligen Schar, und Epaminondas ersann eine neue Kampfweise, die „schräge Schlachtordnung". In der Schlacht von Lenktra deckten 1000 der ersten sparta- g nischen Bürger das Schlachtfeld, die übrigen eilten in wilder Flucht davon. 2*
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