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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 63

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 63 — Papste, aber keinem Bischof Gehorsam schuldig war. Der Abt des Stammklosters übte die Oberaufsicht über die Töchterklöster. — In den ersten Zeiten pflegten viele Klöster Wissenschaft und Kunst; später wurden sie Stätten des Müßigganges und vieler Sünden. §. 106. Die Städte. + a. Die deutschen Städte waren — meistens unter der Herrschaft geistlicher Fürsten — durch Gewerbe und Handel emporgewachsen. Zu großer Blüte gelangten besonders die Tuch- und Leineweberei, die Bereitung von Waffen, Leder- und Pelzwerk, die Färberei und die Bier- und Metbrauerei. — Die Handwerker waren ursprünglich hörige Leute des Bischofs oder Fürsten gewesen; aber mit der Zeit war es ihnen gelungen, die Fronarbeit durch eine mäßige Abgabe zu ersetzen. Dabei schlossen sie sich nach und nach zu Gilden oder Zünften zusammen, die besonders im 13. Jahrhundert feste Gesetze empfingen. Neben ihnen hatte sich eine Anzahl altfreier Familien, die s. g. Geschlechter oder Patricier, erhalten, die von ihrem Landbesitze oder vom Großhandel lebten, hier und da auch Mitglieder der angesehensten Gilden (Kaufleute, Tuchweber, Münzer, Wechsler und Goldarbeiter) waren. Geschlechter und Gilden suchten die Rechte des Lehnsherrn immer mehr zu beschränken und schließlich aufzuheben; sie wurden dabei durch die Kaiser, namentlich die fränkischen, unterstützt. Erlangte eine Stadt die Freiheit, so wählten die Geschlechter aus ihrer Mitte den Rat; die Handwerker waren bis ins 14.Jahrhundert davon ausgeschlossen, durften aber ihre Gildesachen selbst verwalten. Eifrig war man bemüht, Markt-, Zoll- und Münzrechte und besonders das Recht der Befestigung' zu erlangen. — Da auf dem Lande die Hörigkeit immer drückender und die Unsicherheit immer größer wurde, so begaben sich Tausende von rüstigen Leuten heimlich in die Stadt, wo sie über Jahr und Tag die Freiheit erlangten und Gelegenheit zu gewinnbringender Arbeit fanden. — b. In vieler Hinsicht sahen übrigens die Städte den Dörfern ähnlich: die Straßen waren ungepflastert; die Häuser, mit Ausnahme der kirchlichen Gebäude, bis ins 14. Jahrhundert von Holz errichtet und mit Stroh gedeckt; das Hausgerät und die Kleidung der Bürger sehr einfach. Das änderte sich, als mit dem Handel das Geld ein allgemeines Bedürfnis wurde und sich in den Städten ansammelte. — Ihre Glanzzeit erreichten die Städte, als mit den Kreuzzügen der Welthandel seinen Weg durch Deutschland (von Venedig über Wien, Prag, Regensburg, Nürnberg, Frankfurt und Mainz) sowohl nach Belgien und England, wie nach den Ostseeländern nahm. Wie früher die Fürsten das Land zwischen Elbe und Oder, wie die deutschen Ritter das heidnische Preußen mit dem Schwerte gewannen, so gründeten jetzt deutsche Kaufleute, Handwerker und Bauern in Schlesien, Böhmen, Mähren, Ungarn und in den russischen Ostseeprovinzen friedliche Niederlassungen. — c Städtebündnisse. Um den Handel gegen die Raubritter zu schützen, stiftete Lübeck 1293 den Hansabund, dem sich nach und nach alle großem Städte Norddeutschlands und selbst manche außerdeutsche anschlossen. Er teilte sich dann in 4 „Viertel": das wendische mit Lübeck, das westfälische mit Köln, das sächsische mit Braunschweig und das preußisch-livländische mit Danzig an der Spitze; das Haupt des ganzen Bundes blieb Lübeck. Er hatte 4 große Waren-
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