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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 69

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 69 — um eine Stütze gegen die Kurfürsten zu gewinnen; gegen die tapfern Schweizer rief er die wilden Armagnacs (französische Söldner) zu Hülfe, die Elsaß und Schwaben plünderten. Er sah zu, wie in Deutschland Fürsten, Bischöfe und Städte gegen einander im Kampfe standen, und wie der König von Polen den deutschen Orden in Preußen überwältigte; er erlebte die Schmach, daß seine eigenen Unterthanen ihn in Wien belagerten. An der westlichen Grenze trafen das Reich schwere Verluste durch Karl von Burgund und Ludwig Xi. von Frankreich, und König Matthias von Ungarn besetzte sogar Wien und einen Teil der österreichischen Länder. — b. Die Türken eroberten 1453 Konstantins p e l. f §. 116. Karl der Kühne, Herzog von Burgund, a. ©eine Vorgänger hatten durch Erbschaft und Eroberung die Niederlande erworben; er selber strebte darnach, das ganze linke Rheinufer nebst der Schweiz in seine Hand zu bringen, und hoffte, der Kaiser werde ihm die Königskrone aufs Haupt setzen. Aber die Stadt Neuß am Rhein schlug heldenmütig 56 Stürme ab; gegen die Schweizer erlitt sein stolzes Ritterheer bei Gran- W6 fort und Murten zwei furchtbare Niederlagen, und als er im folgenden Jahre Lothringen angriff, verlor er durch die zu Hülfe eilenden Schweizer und Straßburger bei Nancy Sieg und Leben. — b. Seine einzige Tochter Maria vermählte sich mit Maximilian, dem ritterlichen Sohn des Kaisers. In dem Kriege, den Maximilian mit dem französischen König Ludwig Xi. um die burgundischen Besitzungen zu führen hatte, wurde er von Kaiser und Reich und nach Marias Tode auch von den Niederlanden ohne Hülfe gelassen; er sah sich daher genötigt, das Herzogtum Burgund und die Piccardie an Frankreich abzutreten (1. Raub Frankreichs). t §. 117. 3) Maximilian I., der „letzte Ritter". Maximilian schließt 1493 die Kaiserreihe des Mittelalters. Er war eine hohe, kräftige Gestalt, tapfer und kühn, hochgesinnt, geistreich und milde. Er folgte den Gemsen auf die steilsten Felsen (Martinswand), erlegte die Bären im Hochgebirge, die Löwen im Kampfspiele, die Ritter im Turnier (den Franzosen Barre in Worms). Er liebte Wissenschaft und Kunst und sprach die bekanntesten europäischen Sprachen. Aber ihm fehlte die Kraft und Beharrlichkeit Ottos I. und Heinrichs Iii., um dem Reiche die alte Größe wiederzugeben. — Die wichtigsten Einrichtungen, die er im Verein mit den Reichsfürsten fchuf, waren: a. der ewige Landfriede und das Reichskammergericht, welches alle Streitigkeiten zwischen den Reichsständen zu entscheiden hatte; b. der gemeine Pfennig, eine allgemeine Reichssteuer; c. die neue Kriegsordnung: besoldete Fußsoldaten oder Landsknechte und leichte Reiter; d. die Posten; e. die Einteilung des Reichs in 10 Kreise: 1) der niedersächsische: Holstein, Mecklenburg und das Land zwischen der Unterelbe und Weser bis zum Harze; 2) der obersächsische: Brandenburg, Pommern, Kursachsen und Thüringen; 3) der westsälisch-nieberrheinische: das Laub zwischen der Weser und Holland; 4) der mittelrheinische oder Kurkreis: die Gebiete der 4 Kurfürsten von Köln, Trier, Mainz und Pfalz; 5) der oberrheinische: Elsaß, Lothringen, Hessen; 6) der fränkische: das jetzige nördliche Bayern; 7) der schwäbische: vom Lech bis zum Oberrhein; 8) der bayrische: vom Lech bis zum Böhmerwald; 9) der österreichische; 10) der bürgn ndische: bte Niederlande nebst der Freigrafschaft Burgund. — Böhmen und Mähren wurden als vorwiegend slavische Länder beiseite gelassen, bis sie
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