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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 89

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 89 — rina Ii. die russischen Truppen zurück. Indes Friedrich erstürmte rasch die Höhen von Burkersdorf bei Schweidnitz, und sein Bruder Heinrich siegte i762 bei Freiberg in Sachsen über die Österreicher und Reichstruppen. Da waren alle des Krieges müde, und im Frieden von Hubertusburg bei 1763 Dresden wurde Friedrich der Besitz von Schlesien bestätigt.-* Frankreich hatte in diesem Kriege seinen Kriegsruhm und seine Flotte eingebüßt; im Frieden mußte es seine wertvollsten Kolonien, namentlich Kanada, an England abtreten. 3 Jahre später (1766)^ward ihm ein wertvoller Ersatz: in Lothringen starb Stanislaus Lesziusky, der Schwiegervater Ludwigs Xv., und das Land wurde mit Frankreich vereinigt. §. 149. Friedrich im Frieden, a. Er sorgte unermüdlich für das Aufblühen des Landes. Von den für sein Haus bestimmten Einnahmen verbrauchte er nur den 6. Teil; er erließ den verarmten Gegenden die Steuern und unterstützte sie mit 24 Mill. Thlrn. Er legte den plaueschen, den Finow- und den Bromberger Kanal und viele Landstraßen an, entwässerte die Bruchgegenden an der Oder, Warthe und Netze und zog über 200 000 Ansiedler ins Land. Er förderte den Landbau (Kartoffeln), die Fabriken (Seide, Porzellan, Zucker) und den Bergbau, hob die Volksschulen, zog berühmte Gelehrte an die Hochschulen und den Hof, schaffte die Folter ab, ließ ein neues Gesetzbuch, das allgemeine Landrecht, ausarbeiten und sorgte für rasche Rechtsprechung. — Die hohen Staatsämter und die Offiziersstellen besetzte er nur mit Adeligen. Um das Heer bis auf 200 000 Mann zu bringen, wurden drückende Steuern notwendig. — b. Er regierte unumschränkt; aber er ging als „erster Diener des Staats" allen Beamten in unermüdlicher Thätigkeit und strenger Ordnung, in Gerechtigkeit und Duldung gegen Andersgläubige voran. „Daß ich lebe", sprach er, „ist nicht notwendig, wohl aber, daß ich thätig bin. Nichts hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode als der Müßiggang". Seine Erholung war die Musik, das Gespräch mit geistreichen Männern (Voltaire) und das Lesen guter Bücher. Er verfaßte selbst eine Anzahl Werke, jedoch alle in französischer Sprache; deutsche Sprache und Dichtung wußte er nicht zu schätzen. Dennoch blickte das deutsche Volk mit Liebe und Stolz auf den Fürsten, der sich durch Verstand und Weisheit, durch Heldenmut und Tugend den Namen des „Großen" erworben hatte. t c. Spätere Ereignisse. Im I. 1772 führte die Eroberungssucht Rußlands zur ersten Teilung Polens, wobei Westpreußen (ohne Danzig und Thorn) an Preußen fiel. 1778 — 79 verhinderte Friedrich Maria Theresia durch seinen Marsch gegen Böhmen, Bayern mit Österreich zu vereinigen (s. g. bayrischer Erbfolgekrieg). Um Österreich künftig an ähnlichen Plänen zu hindern, stiftete er am Abend seines Lebens den deutschen Fürstenbund. Als der große König am 17. Aug. 1786 starb, hatte Preußen 3540 Dm. und 5x/2 Mill. E. §. 150. a. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, der von 1786— me 1797 regierte, erwarb in der 2. Teilung Polens (1793) Posen nebst Danzig und Thorn, und in der 3. Teilung (1795) Neusüdpreußen (Warschau und das umliegende polnische Land). Den rühmlosen Krieg, den er mit Österreich
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