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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 99

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 99 — Pariser Friede gab Frankreich die Grenzen von 1792 (ließ ihm daher auch Landau und Saarlouis, Savoyen und Nizza). Im Herbste traten die Gesandten der Fürsten zum Kongreß in Wien zusammen, um die Länder Europas neu zu ordnen. Die Beratungen schritten langsam vor, und es schien, als wenn es zu einem neuen Kriege (Österreich, England und Frankreich gegen Preußen und Rußland) kommen sollte. §. 166. Das Jahr 1815. a. Unerwartet erschien Napoleon am 1815 1. März 1815 in Frankreich; Volk und Heer jubelte ihm entgegen, und flüchtend verließ König Ludwig das Land. Einmütig beschlossen die Verbündeten den Krieg. Wellington mit den Engländern, Hannoveranern, Braunschweigern, Nassauern und Niederländern und Blücher mit den Preußen rückten in Belgien gegen die französische Grenze. Schon am 14. Juni wurde Blücher bei Ligny, südl. v. Brüssel, von Napoleon angegriffen und geschlagen, er selber entging kaum der Gefangenschaft: siegreich dagegen behauptete sich Wellington gegen Ney bei Quatrebras, westl. v. Ligny, wo der tapfere Herzog von Braunschweig fiel. Als sich nun Napoleon mit seiner Hauptmacht auf das englische Heer warf, zog sich Wellington bis auf die Höhen von Waterloo zurück. Hier schlug er am 18. Juni die furchtbaren Angriffe Napoleons kaltblütig ab, bis der Mar- is/6 schall Vorwärts Hülfe brachte. („Vorwärts, Kinder! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen!"). Unter ihren vereinigten Sturmangriffen erlagen die Franzosen bei dem Pachthofe „La belle Alliance", und Gneisen au setzte den letzten Hauch von Roß und Mann an ihre Vernichtung. — Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber einem englischen Kriegsschiffe zum Gefangenen geben, das ihn nach der fernen, einsamen Insel St. Helena brachte. Zum zweiten Male zogen die verbündeten Heere in Paris ein und führten Ludwig Xviii. auf den Thron zurück. b. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankreich auf seine Grenzen von 1789 zurückgeführt; es mußte 700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, die geraubten Kunstschätze herausgeben und 150 000 M. der verbündeten Truppen in seinen Festungen unterhalten. Der Kongreß in Wien entschied nun über das Schicksal der Länder. Rußland erhielt die polnischen Provinzen, die Preußen und Österreich in der 3. Teilung Polens,, zugefallen waren. Belgien und Luxemburg wurden mit Holland vereinigt. Österreich nahm Salzburg, Tirol, Venedig und Mailand zurück. Schweden behielt Norwegen; an Dänemark wurde Lauenburg gegeben. Bayern wurde durch Anspach und Bayreuth, Würzburg und die Rheinpfalz vergrößert. Prenßen überließ Hildesheim, Lingen und Ostfriesland an das Königreich Hannover und empfing das schwedische Pommern, die größere Hälfte von Sachsen, Westfalen und die Rheinprovinz. Es erhielt die Größe von 1795 nicht wieder, ward aber ein deutscher Staat und dadurch fähig, die Wacht am Rhein zu halten und später an die Spitze Deutschlands zu treten. — c. Alle Versuche, das deutsche Kaiserreich wieder herzustellen, waren vergeblich; statt dessen errichteten die 35 deutschen Fürsten und 4 freien Städte den deutschen Bund; zum Sitze des Bundestags (Versammlung ihrer Gesandten unter Österreichs Vorsitz) wurde Frankfurt a. M. bestimmt. — Daneben schlossen die Herrscher von Österreich, Preußen und Rußland den „heiligen Bund", durch den sie sich verpflichteten, ihre Völker nach den Vorschriften des Christentums zu regieren. 7*
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