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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 107

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 107 — 180 000 M. wanderten in deutsche Gefangenschaft. (53 Adler und Fahnen, 541 Feld- und 800 Festungsgeschütze, 66 Mitrailleusen, 300 000 Gewehre.) Der König erhob den Grafen v. Bismarck in den Fürsten-, den General v. Moltke in den Grafenstand: den Kronprinzen, den Prinzen Friedrich Karl und den Grafen v. Moltke ernannte er zu Feldmar-schällen. — b. Inzwischen hatte der französische Kriegsminister Gambetta in England und Amerika ungeheure Waffenankäufe gemacht und 4 neue Heere (600 000 M.) aufgestellt; Banden von Freischärlern lauerten an allen Wegen. General v. d. Tann mußte vor der starken Südarmee bei Orleans zurückweichen, und einen kaum minder schweren Stand hatte der Großherzog von Mecklenburg gegen die Armee des Westens. Aber zur rechten Zeit traf Prinz Friedrich Karl von Metz her ein. Nach dem Siege der Hannoveraner bei Beaune larolande erstürmte er den Wald von Orleans und die Stadt und trieb den Feind unter fortwährenden 4/12 Kämpfen bis Le Mans, wo er ihn völlig zersprengte. — c. Gegen die 12/12 Nordarmee siegte General v. Manteuffel bei Bapaume und General 1871 v. Göben bei St. Quentin. — Eine große Aufgabe fiel dem General v. Werder zu, welcher das feste Belfort belagerte und bis Dijon vorge-19/1 gangen war. Mit 40 000 Mann sah er sich plötzlich der dreifach überlegenen feindlichen Ostarmee unter Bourbaki gegenüber, dem sich der italie-^^l-nischefreischarenführer,Garibaldi angeschlossen hatte. Bei Montbeliard schlug er drei Tage lang alle Angriffe des Feindes ab. Unterdes war General v. Manteuffel demselben in den Rücken marschiert, und dieser mußte, 80 000 Mann stark, in die Schweiz übertreten und dort die Waffen niederlegen. — d. Endlich erfolgte, nachdem wiederholte Ausfälle zurückgeschlagen waren, die Uebergabe von Paris. 30 000 Deutsche besetzten 28/1 einen Teil der Stadt, und die Nationalversammlung in Bordeaux gab ihre Zustimmung zu den Friedensbedingungen. — e. Frankreich trat das Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Metz an Deutschland ab und verpflichtete sich, binnen 3 Jahren 5 Milliarden Franken Kriegskosten zu zahlen, bis dahin aber einen Teil des Landes in den Händen deutscher Truppen zu lassen. — Durch reiche Liebesgaben hatte das begeisterte deutsche Volk die Leiden des Krieges zu lindern gesucht. Beispiellos waren die Erfolge, die das Heer errungen: in 180 Tagen hatte es 156 Gefechte bestanden, 17 Schlachten geschlagen, 26 Festungen genommen, 11 650 Offiziere und 363 000 Mann zu Gefangenen gemacht (die Besatzung v. Paris ungerechnet) und über 6 700 Geschütze und 120 Adler und Fahnen erbeutet. §♦ 179. Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums. Noch während der sieggekrönte König Wilhelm in Versailles, dem Herrschersitze Ludwigs Xiv., weilte, richtete König Ludwig Ii. v. Bayern im Namen der deutschen Fürsten und freien Städte an ihn die Bitte, er möge das deutsche Reich wieder aufrichten und die deutsche Kaiserkrone annehmen; dieselbe Bitte nahm er vom Norddeutschen Reichstage entgegen. Am 18. Januar 1871, dem Krönungstage des ersten preußischen Königs (1701), verkündigte König Wilhelm die Annahmeder Kaiserkrone. Am 21. März eröffnete der Kaiser den ersten „Deutschen Reichstag" und sprach in Demut den Dank gegen Gott aus, der alles so
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