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1. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 88

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
später als in Italien. Man findet nämlich bei uns Bronzesachen, die in der ältesten Bronzezeit Italiens von diesem Lande nach Deutschland gelangten oder einheimische Nachbildungen jener eingeführten südlichen Formen sind. Ham aber veränderten in Italien die Geräte in der älteren Bronzezeit ihre Form ziemlich schnell. Genau in derselben weise verändern sich die ältesten Bronzen in Deutschland. Ittan konnte aber bei uns dem Wechsel der Moden im Süden nur dann folgen, wenn ein äußerst lebhafter Verkehr mit Italien bestand. Da man nun die Zeit der italienischen Bronzen mit einiger Sicherheit berechnen kann, hat man auch ein Mittel in der Hand, den Beginn des Bronzehandels mit Italien und damit den Beginn der deutschen Bronzezeit zu bestimmen. (Er liegt um 2000 v. Chr. Daß die meisten Bronzegegenstände wirklich in Deutschland angefertigt wurden, läßt sich leicht beweisen. Rn vielen Orten hat man nämlich (Bußformen und Hbfälle gefunden, die beim Gießen und der Behandlung der frisch gegossenen Bronzen entstanden. (Einfachere Gegenstände wurden in Formen aus Stein, gebranntem Ton oder Bronze gegossen. Diese bestanden aus zwei Teilen, die beim Gießen zusammengeklappt wurden. Durch eine Öffnung ließ man die flüssige Bronze einlaufen. Da nun die beiden Teile der Form nie vollständig aufeinander passen, drang immer etwas Metall in die Fuge zwischen den Hälften. (Es entstand die sogenannte Gußnaht, die an einigen hier im Lande gefundenen unvollendeten Bronzen noch zu sehen ist. Durch Feilen, hämmern und Bearbeiten mit harten Bronzemeißeln wurden die frisch gegossenen Geräte für den Gebrauch zurechtgearbeitet. Der Kanal, der zum (Eingießen der Bronze diente, füllte sich ebenfalls mit Metall. Der auf diese weise entstehende „Gußzapfen" mußte auch beseitigt werden. Klumpen geschmolzenen Metalls, beim Guß verschüttete Tropfen und die abgeschlagenen Gußzapfen sind vielfach bei uns und selbst in Skandinavien gefunden worden. Manche Funde enthalten nur alte, abgenutzte und zerbrochene Geräte, die wohl zum Einschmelzen bestimmt waren. Vielfach formte man von dem zu gießenden Gegenstand zunächst ein Modell aus wachs. Dieses wurde mit einem Mantel aus
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