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1. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 9

1903 - Karlsruhe : Lang
— 9 — friedlich, abgesehen von den bis in den Anfang des 3. Jahrhunderts ziemlich harmlosen Kämpfen mit den unruhigen östlichen Nachbarn, den kriegslustigen germanischen Stämmen. Da pochten im zweiten Drittel dieses Jahrhunderts immer lauter und r stürmischer die Alemannen, einer der edelsten Germanenstämme, an die Psorten des römischen Weltreichs; nach mehrmaligem vergeblichen Anstürmen fluteten sie etwa um das Jahr 250 in gewaltigen Massen über den Grenzwall herein und nahmen das Land bis an den Rhein in Besitz. Damit war nach 200 jährigem Bestand die Römerherrschast im Lande zu Ende; vorübergehend vermochten auch in den folgenden Jahrzehnten einzelne Kaiser rechtsrheinisch wieder Boden zu gewinnen, konnten sich aber ans die Dauer nicht mehr halten: der Rhein war nunmehr bis zum Untergang , des weströmischen Reiches dessen Grenze gegen das freie Deutschland. Noch heute erinnern zahlreiche Funde unter der Erde, sowie vereinzelte geographische Namen an jene Blütezeit römischen Kulturlebens am Oberrhein, dessen Nachwirkung sich in der Folgezeit noch in mancher Hinsicht fruchtbar für die Neugestaltung des Landes durch die Germanen erwiesen hat. Ii. Alemannen und Kranken bis zur Auflösung des Wotksßerzogtums. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts also siudeu wir unser .Land wieder in germanischen Händen. Die Alemannen erfüllten es damals vom Bodensee bis an den Main, ja sie drangen wiederholt über den Rhein hinüber und faßten auch drüben im Elsas; etwa 100 Jahre später festen Fuß. Auch sie bevorzugten für ihre Niederlassung die von ihren Vorgängern bebauten Gebiete und teilten als Leute, deren Hauptbeschäftigung der Krieg war, das Land in Militärbezirke, sogen. Gaue ein, die auch für das bürgerliche Leben Geltung hatten. Solche Gaubezeichnungen haben sich aus jenen Zeiten noch bis heute erhalten; wir sprechen beispielsweise noch vom Linzgau, Breisgau, Psinz-gau, Kraichgau usw. Die Bevölkerung war jetzt wieder eine ausschließlich ländliche, da ja die Germanen das Zusammenleben in Städten nicht liebten. Eine große Zahl von Dörfern ist damals entstanden; ihre Namen erinnern uns noch an ihren alemannischen Ursprung. Zahlreiche Gräbersunde erzählen von ihrer Lebensweise. Doch nicht aus die Dauer war es den Alemannen beschieden, unser ganzes Land zu behaupten. Etwa um das Jahr 500 drängten die im Norden und Nordwesten angrenzenden Franken, damals die mächtigste germanische Völkerschaft und gefährliche Nebenbuhler der Alemannen im Besitz der mittel- und ober-
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