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1. Von 30 v. Chr. bis 1648 n. Chr. - S. 178

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
178 Die Reformation später übertrat, so waren die weltlichen Kurfürsten außer dem König von Böhmen alle evangelisch. Und sogar der Erzbischof von Köln, Hermann von Wied, begann im Einvernehmen mit dem größten Teile seiner Stände unter Melanchthons Beirat sein Stift zu reformieren. Ebenso fielen die Siebenbürger Sachsen und die Balten, sowie die Nordgermanen Skandinaviens dem Luthertum zu. Die evangelische Lehre breitete sich auch in Westfalen mit seinen überwiegend geistlichen Territorien aus. In Münster aber gewann 1534 von den Die Niederlanden her die schwärmerisch-radikale Richtung der Täufer 'täufer' (§ 158) die Oberhand. Unter Matthys und Johann von Leiden, dem König des neuen Sion, behaupteten sie sich lange gegen den Bischof von Münster und Philipp von Hessen und erlagen erst (1535) nach zähem Widerstand; damals wurde in Münster nicht nur das Täufertum, sondern auch die Reformation vernichtet. Auch in Lübeck kam es zu religiösen Streitigkeiten, da der Rat sich lange der Einführung der neuen Lehre widersetzte und erst wuiicn- durch eine Volksbewegung dazu gezwungen wurde. Jürgen Wullen-weber weber, eifrig demokratisch und wagemutig, kam, von der Volksgunst getragen und Bürgermeister geworden, in diesen Wirren empor und versuchte nun den längst wankenden Einfluß Lübecks im Norden wieder herzustellen; er entfesselte in Dänemark einen Aufstand der Bauern, und nahm Kopenhagen ein. Doch erlag Lübeck dem dänisch-holsteinschen Adel, Wullenweber wurde gestürzt und fand ein tragisches Ende. § 165. Karl V. bis 1546. Die Gegensätze der habsburgischen Politik zu Frankreich, zur Türkei und zum Papste blieben weiter wirksam und entzogen Karl seit 1532 abermals den Reichsangelegenheiten; er überließ sie seinem Bruder Ferdinand, dessen Wahl zum römischen Könige er kurz zuvor erreicht hatte. Dem andauernden Vordringen der Türken in Ungarn gegenüber versuchte der Kaiser die islamitische Macht in Afrika zu treffen. Auf Züge gegen einer genuesischen Flotte setzte er 1535 nach Tunis über, eroberte T Algierd es und befreite 20 000 Christensklaven. Einige Jahre später folgte ein Zug gegen das seeräuberische Algier, der aber völlig mißlang. Sultan Suleiman entriß vielmehr dem König Ferdinand ein Stück von Ungarn nach dem anderen und richtete 1541 auch in Ofen selbst den Halbmond auf. König Franz I. erneuerte seine alten Ansprüche auf Mailand, als der Herzog Sforza starb. Da er nur die Politik und nicht die Religion als Maßstab seines Handelns gelten ließ, so trat er selbst in ein Bündnis mit dem türkischen Erbfeind der Christenheit. Ein Dritter dritter Krieg mit dem Kaiser (1536—3^) endete mit einem Waffen-Krsmtt Stillstände, und auch als der Kampf 1542 wieder aufgenommen wurde, Franz L änderte sich nichts an dem Stand der Dinge. Doch versprach Franz im
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