Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von 30 v. Chr. bis 1648 n. Chr. - S. 186

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
i86 Die Gegenreformation und der dreißigjährige Krieg mit den Kolonien brachte. Das Land wurde die Goldgrube für seinen Herrscher; Karl V. hätte seine großen europäischen Kriege ohne den niederländischen Reichtum gar nicht führen können. Die finanzielle Abhängigkeit seiner Fürsten hatte den einzelnen Provinzen wichtige Privilegien eingetragen. Die Stände {Staaten), mit einem vom König ernannten Statthalter an der Spitze, verwalteten ihre Angelegenheiten sehr selbständig. Auch war in den Generalstaaten eine Gesamtvertretung der Provinzen geschaffen, die dem königlichen Generalstatthalter zur Seite stand. Ihr Macht -gefühl, ihr Reichtum und ihr Handel ließen aber auch einen selbstbewußten freieren Geist in den Niederländern erwachen. So hatte trotz schroffer Gegenmaßregeln Karls V. auch die Reformation hier Anhang gewonnen, und zwar in ihrer mehr demokratischen, freien Form, dem Calvinismus. Der neue Herr der Niederlande, König Philipp Ii., war dem niederländischen Volke innerlich gar nicht verwandt. Ein mißtrauischer, herzloser Fürst, schwer von Entschluß und kleinlich, hielt Philipps ii. er doch zähe an seinen Plänen fest. Diese liefen im Innern auf Stär-Plane kung der königlichen Gewalt gegenüber den Ständen, nach außen auf die Gründung einer spanischen Weltherrschaft hinaus. Innerhalb und außerhalb der Monarchie aber hatte er sich die gewaltsame Bekämpfung des Protestantismus zum Ziele gesetzt, und stellte überall Spaniens politische Macht in den Dienst des Katholizismus. In Spanien selbst hatte im Anfänge seiner Regierung die Inquisition, die an die üblichen Rechtsformen nicht gebunden war, in den Kerkern und im Brande der Scheiterhaufen reformatorische Bewegungen erstickt. § 174. Die Erhebung der Niederlande bis zur Abberufung Albas. Zur Durchführung seiner Pläne schickte Philipp Ii. seine Halbschwester Margarethe von Parma als Generalstatthalterin in die Niederlande uncl gab ihr den hochfahrenden Bischof von Arras, Granvella, als Minister bei, um die Stände im Zaume.zu halten. Er "bereitete die Errichtung von 14 neuen Bistümern vor und beabsichtigte auch die Einführung der sparnsctien Inquisition. Gegen beide Einrichtungen erhoben die Stände Widerspruch, vornehmlich der stolze, aber tief verschuldete Adel, der den emporgekommenen Fremdling Granvella tödlich haßte. Er fand seinen Führer in dem Prinzen Wilhelm vonoranien sowie den Grafen Egmont und Hoorn. Der damals erst etwa dreißigjährige Wilhelm von Oranien, Statthalter in den Provinzen Holland, Seeland und Utrecht, gehörte dem nassauischen Hause an, hatte aber als Erbe des kleinen souveränen Fürstentums Orange an der Rhone den Titel Prinz von wiiheim Oranien angenommen. Wie sein Schwiegervater Moritz von Sachsen Oranien war er ohne innerliche Religiosität, vereinigte aber mit brennender
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer