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1. Von 30 v. Chr. bis 1648 n. Chr. - S. 204

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
204 Die Gegenreformation und der dreißigjährige Krieg Zugeständnisse machen. Auf dem Gebiete der Architektur erwiesen sich die deutschen Fürsten, die sonst die heimische Kunst kaum unterstützten, als Mäcene. Zahlreiche Schloßbauten gehören der Renaissanceperiode an, als deren vollendetstes Denkmal der um 1560 entstandene Otto-Heinrichsbau des Heidelberger Schlosses gilt. Daneben führten auch die Städte, z. B. Augsburg und Bremen, prächtige Rathausbauten aus, und mancher reiche Privatmann ahmte ihr Beispiel nach. § 188. Die deutsche Dichtung im 16. und 17. Jahrhundert. Die deutsche Dichtung des Reformationszeitalters bewegte sich im wesentlichen in denselben Bahnen wie die des ausgehenden Mittelalters, wurde aber naturgemäß durch die religiöse Bewegung des Jahrhunderts stark beeinflußt. Am deutlichsten zeigt dies der Meistergesang; seit der Reformation durften nur biblische Texte den Gedichten zugrunde gelegt werden und an Luthers Bibelübersetzung wurde die Reinheit Hans Sachs der Sprache gemessen. Ein echter Dichter war Hans Sachs (f 1576). Seine Stärke lag in seinen Fastnachtsspielen und seinen oft meisterhaften Schwänken, die sich durch Lebendigkeit der Handlung, natürliches Gefühl und wahrhaften Humor auszeichneten, so daß die nächsten Generationen sehr mit Unrecht über den schlichten Vers-schmied spotteten. Dagegen erhoben sich seine beinahe zahllosen Meistergesänge vielfach nicht über den Standpunkt inhaltsloser Reimereien. Auch die Satire blühte weiter. Sie wurde in der ersten Hälfte des Jahrhunderts durch den Straßburger Mönch Thomas Murner vertreten, einen entschiedenen Gegner Luthers, gegen den sich sein witzigstes Gedicht Von dem großen lutherischen Narren richtet. Ein Die eifriger Protestant war dagegen sein Landsmann Johann Fis chart Satiriker ^ ^er Gelehrsamkeit mit Geschicklichkeit in der Behand- lung der Sprache vereinigte. In seinem Vierhörnigen Jesuiterhütlein griff er den verhaßten neuen Orden des Loyola an, während das vielgelesene Glückhafte Schiff von Zürich die merkwürdige Fahrt Züricher Bürger zum Schützenfest nach Straßburg beschreibt. Ein treffliches allegorisch-satirisches Gedicht ist der Froschmäusekrieg des Georg Rollenhagen, verfall des Das weltliche Volkslied behauptete bis gegen die Mitte des Volkslieds Jahrhunderts seine hervorragende Stellung. Dann ging es zurück. Es verlor seine Natürlichkeit und Kraft, und erlag dem Wettbewerb Das geist- durch das geistliche evangelische Volkslied, das Kirchenlied. In lc ued' s' Luther selbst, in Paul Speratus, Nicolaus Decius, Bartholomäus Ringwald u. a. fand dies gewaltige Vertreter. Eine große Rolle spielte in dieser Zeit ausgebreitetster Kenntnis Dichtung0 der lateinischen Humanistensprache auch die lateinische Dichtung,
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