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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 48

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
21. Die Reformation in Mecklenburg. 1. Albrecht X Ii., der Schöne. 1503—1547. — Die beiden Brüder Albrechtvii. und Heinrichv., die Söhne Heinrichs des Dicken, waren verschieden geartet. Albrecht Vii. war dem Leibe nach der schönste Mann seiner Zeit, aber von hochstrebendem Geist und von stolzem Gemüt. Er wollte mit seinem Bruder nicht gemeinschaftlich regieren, sondern drang auf Teilung, welche dieser zum Besten des Landes zu verhindern wußte. Albrecht Vii. war mit seiner Gemahlin Anna, einer Tockter des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg (1499—1535), oer Reformation anfangs günstig gesinnt und berief Heinrich Möllens zu seinem Hofprediger. Bald traten jedoch beide Gatten zum Katholicismus zurück. Vielleicht wurde der ehrgeizige Fürst zu diesem Gesinnungswechsel durch die lockende Aussicht veranlaßt, mit Hülfe des Kaisers, der katholischen Reichs-sürsten und auch des Lübecker Bürgermeisters Wullenweber die dänische oder schwedische Krone zu gewinnen. Diese und andere auswärtigen Bestrebungen brachten ihm aber weiter nichts als Schulden ein. Albrecht Vii. starb nach einem unruhigen Leben am 5. Januar 1547. Er hinterließ außer einer Tochter 5 Söhne: Johann Albrecht, Ulrich, Georg, Christoph und Karl. Seine ihn bis 1567 überlebende Gemahlin blieb eine der eifrigsten Beschützerinnen des Katholicismus im Lande. 2. Heinrich V., brr Friedfertige 1503—1552. — Während Albrecht Vii. das Eindringen der Reformation zu hindern suchte, war Heinrich V. der neuen Lehre von Herzen zugethan, scheute aber ein offenes Vorgehen gegen den Katholicismus. Er wollte es weder mit dem Papste noch mit dem Kaifer verderben, blieb deshalb den Reichstagen zu Speyer (1529) und Augsburg (1530) fern und trat dem 1531 geschloffenen Schmalkaldener Bunde nicht bei. Erst nach dem Nürnberger Religionsfrieden 1532 trat er offen mit feiner lutherischen Gesinnung hervor und nahm in diesem Jahre das heilige Abendmahl unter beiderlei Gestalt. Mit Luther trat er in Briefwechsel und bat ihn um evangelische Prediger. Täglich betete er morgens und abends den 71. Psalm. Heinrich residierte meist in Schwerin, Albrecht hielt in Güstrow Hof. 3. Die Ansänge der Reformation. 1523—1534. — Nächst Rostock fand die Reformation zuerst ihren Eingang in Schwerin und Wismar. In Schwerin verkündigte seit 1524 der Hofprediger Heinrich Möllens das lautere Evangelium; 1527 folgte er dem Rufe der Wismarfchen Bürgerschaft und gewann auch in der alten Hansestadt schnell die Herzen der Lehre Luthers. Möllens' Nachfolger am Hose wurde Jürgeu Westphal; außer demselben wirkten in Schwerin die beiden Sendboten Luthers Martin Oberländer und Ägidius Fab er. In Güstrow predigte Joachim Kruse die Reformation. Bis zum Jahre 1534 hatte die Reformation in den meisten mecklenburgischen Städten festen Fuß gefaßt: von hier aus flutete die reformatorifche Bewegung über das platte Land. Der erste Edelmann, der dem mecklenburgischen Landadel durch die Berufung eines lutherischen Predigers ein rühmliches Vorbild gab, war Dietrich von Maltz an auf Grubenhagen. Nicht jeder ward
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