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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 70

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 70 — obgleich Friedrich seine Truppen nicht gegen Preußen fechten ließ, sondern die Kriegführung den Schweden überließ, entsetzlich. Die Schweden zogen sich, wenn die Preußen kamen, aus Stralsund zurück und überließen Mecklenburg seinen Feinden. Die Preußen hausten fürchterlich im Lande, besonders im Jahre 1759. Jeder irgendwie brauchbare Mann, der sich blicken ließ, wurde „gepreßt" d. H. unter die preußischen Soldaten gesteckt; sogar Knaben und Greise wurden zuletzt mitgenommen. Die Kontributionen und Kornlieserungen erreichten eine unerschwingliche Höhe und machten das Land bettelarm. Auch alles brauchbare Vieh wurde weggeführt, und so konnten mehrmals die Saaten nicht ordentlich bestellt werden. Dem lauten Notschrei unseres Landes gegenüber hatte der König von Preußen ein taubes Ohr. „Mecklenburg ist ein dicker Mehlsack", sagte er, „klopft nur daran, es wird immer noch etwas Mehl herausfallen". 2. Friedrich als Landesvater. — Mit liebewarmem Herzen und thatkräftiger Hand suchte Herzog Friedrich die Wunden zu heilen, welche der Siebenjährige Krieg seinem Lande geschlagen hatte. Durch eine sparsame Hoshaltung gab er seinem Volke ein anspornendes Vorbild Besonderer Fürsorge erfreute sich die ländliche Bevölkerung, welche durch den Krieg am meisten gelitten hatte. Unter seiner Regierung fand auch der erste Anbau der Kartoffeln statt. In den Städten forderte der Herzog die Abschaffung der Strohdächer und verbot Beerdigungen inmitten der Stadt. Das geistige Wohl feines Volkes suchte Friedrich durch Einführung des allgemeinen Schulzwanges (1756) und Gründung eines Lehrerseminars (1782) zu fördern. Die Rechtspflege erfuhr durch Aufhebung der Folter 1769 eine wohlthätige Verbesserung. Infolge seiner persönlichen Sparsamkeit ward es Herzog „Friedrich möglich, 1768 die an Hannover verpfändeten Ämter wieder einzulösen. 3. Friedrichs Frömmigkeit. — Herzog Friedrich ähnelte seinem Vater Christian Ludwig Ii. in der friedliebenden Gesinnung und in der Treue, mit welcher er feinen Regentenpflichten oblag, war im Übrigen jedoch ernsten, den weltlichen Genüssen abholden Wesens. Deshalb ließ er auch das Theater eingehen. Dagegen pflegte er die geistliche Musik, suchte feine Erholung in wissenschaftlichen Beschäftigungen, Kraft und Freudigkeit zu feinem hohen Berufe aber in der Religion, die ihm Herzenssache war. In der Förderung des
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