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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 73

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 73 - Ämtern Pöl und Neukloster für die Summe von 1875000 Thalern zum Pfand besitze ab. Gegen Rückzahlung der Pfand summe mit 3°/0 Zinseszins würde Schweden nach Ablauf von 100 Jahren, und wenn dann noch nicht, nach 200 Jahren das verpfändete Gebiet wieder einlösen können. Am 29. August 1803 hielt Friedrich Franz I. seinen feierlichen Einzug in die Stadt, welche unter der schwedischen Herrschaft sehr heruntergekommen war und nun neuem Ausblühen entgegenging. 2. Die Franzosenzeit. 1806—1812. — Als am 6. August 1806 Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone niederlegte, wurde Friedrich Franz wie alle deutschen Fürsten souverän. Doch sollte er sich nicht lange seiner Selbstherrlichkeit erfreuen. Obgleich Mecklenburg sich nicht am Kriege zwischen Preußen und Frankreich beteiligt hatte, brach nach der Schlacht von Jena (14. Oktober 1806) doch eine traurige Zeit für unser Land an. Die Trümmer der preußischen Heere suchten sich nach Norden zu retten. Blücher zog mit 20000 Mann durch Mecklenburg, hinter ihm her 80000 Franzosen. Am 1. November kam es in der Nossentiner Heide bei Waren zu einem schärfen Gefechte, welches zwar für die Preußen verloren ging, ihrem Heldennmte aber alle Ehre machte. Blücher warf sich über Crivitz und Gadebusch nach Lübeck; am 7. November ergab er sich zu Ratkau, weil fernerer Widerstand unmöglich geworden war. Dieser Rückzug Blüchers sührte also die Franzosen unter den Marschällen Murcit und Soult nach Mecklenburg, welches sie nach allen Richtungen überfluteten und als erobertes Land behandelten. Die Franzosen hausten besonders aus dem platten Lande in entsetzlicher Weise. Die Einwohner wurden vertrieben oder mißhandelt, Betten, Kleider, Leinen, Silbergeschirr und sonstiger Hausrat auf die Marketenderwagen geladen; viele Häuser gingen in Flammen auf. Murats Küraffiere schütteten abends das Geld oft scheffelweise aus den Scheunendielen aus und teilten es dann unter sich nach dem Augenmaß. Am 28. November nahm Napoleon vom Lande Besitz. Als Vorwand genügte ihm der Umstand, daß Mecklenburg 1805 russischen Truppen den Durchzug gestattet hatte. Am 19. Dezember wurde das mecklenburgische Wappen von den öffentlichen Gebäuden entfernt und durch den französischen Adler ersetzt. General Laval wurde Generalgouverneur von Mecklenburg; auf feine Aufforderung mußte Friedrich Franz
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