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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 74

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 74 — am 8. Januar 1807 das Land verlassen und suchte in Altona aus dänischem Gebiete Schutz. Im Tilsiter Frieden erhielt Friedrich Franz, dessen ältester Sohn Friedrich Ludwig mit der Großfürstin Helene Paulowna, Schwester des Kaisers Alexander von Rußland verheiratet gewesen, auf Fürsprache des letzteren sein Land zurück. Am 11. Juli 1807 hielt Friedrich Franz seinen Einzug in Schwerin, und am 9. August wurde ein allgemeines Dankfest im Lande gefeiert. Mit der Rückkehr in fein Land wurde Friedrich Franz aber nicht _ der französischen Abhängigkeit ledig. Er mußte dem Rheinbünde beitreten und sich der Kontinentalsperre unterwerfen, welche Handel und Gewerbe lähmte. Im Jahre 1809 zog Schill quer durch Mecklenburg von Dömitz bis Ribnitz, und die mecklenburgischen Rheinbundtruppen wurden gezwungen, dem tapfern Helden zwischen Ribnitz und Damgarten entgegenzutreten. In den Jahren 1810 und 1811 wurde Mecklenburg, um das Einschmuggeln englischer Waren zu verhindern, auss neue mit französischer Besatzung belegt. 3. Der russische Feldpig. 1812. — Zu dem Kriegszuge Napoleons uach Rußland mußte Friedrich Franz 1714 Mann Hülfstrnppen stellen. Dieselben rückten am 12. März 1812 unter dem Befehl des Generals von Faillois ins Feld und teilten das traurige Geschick aller Rheinbundtruppen. Das Regiment wurde zunächst nach Stettin beordert und marschierte von hier nach Posen, wo es am 7. April eintraf. Wegen ungenügender Bekleidung schickte man es nach Danzig, wo es so lange weilen mußte, bis die Nachsendungen aus der Heimat eingetroffen waren. Am 25. Juni ging es über den Niemen und nach kurzer Ruhepause in Wilna, wo das Regiment dem Korps des Marschalls Victor zuerieilt wurde, auf Smolensk zu, das am 9. Oktober erreicht wurde Durch die Strapazen dieses Marsches war das Regiment auf 700 Mann zusammengeschmolzen und wurde zu einem Bataillon formiert. Es erhielt jetzt Befehl, mit andern Truppenteilen den Kriegsschatz Napoleons nach Moskau zu geleiten. Die russische Hauptstadt wurde nicht erreicht. Am 18. Oktober mochte man in Dorogobusch am Dniepr, 400 km. von Moskau, halt. Bald kamen hier die ersten Flüchtlinge der großen Armee an, am 4. November Napoleon selber. Er teilte die Mecklenburger der Nachhut des Generals Ney zu, die den Rückzug decken sollte. Im heftigen Schneegestöber verließ am 7. November das nur noch 300 Mann starke mecklenburgische Bataillon Dorogobusch, von den Russen hart verfolgt. Am 27. November ging es über die Beresina. Eng um die Fahne geschart, rettete sich die Mehrzahl des Bataillons glücklich hinüber. Auf dem weiteren Rückzüge brachte aber jeber Tag neues Elenb und schwere Verluste. Am 21. Dezember traf in Königsberg ein trauriger Rest von 35 Mann ein.
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