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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 30

1902 - Karlsruhe : Lang
— 30 — der Feinde sollten alle Landleute mit ihrem Vieh und ihren Vorräten in den befestigten Orten Schutz finden. Zum Schutze gegen die Ungarn wurden die Burgen vermehrt und die Städte befestigt. Es entstanden aber auch neue Städte. Von alter Zeit her wohnten die Deutschen am liebsten auf einzeln liegenden Gehöften. In den Zeiten der Ungarnnot ließen sich die Landbewohner gerne bei den königlichen Burgen^ nieder. So entstanden Quedlinburg, Merseburg und Meißen. Heinrich sah dies gerne; deswegen ordnete er an, daß in den neuen Städten Jahrmärkte gehalten würden, und gewährte den Stadtbewohnern allerlei Rechte. Daher ist Heinrich der eigentliche Begründer des deutschen Städtewesens und Bürgertums. Alle waffenfähigen Männer mußten sich fleißig in den Waffen üben; besonders war Heinrich darauf bedacht, daß er recht viele Reiter hatte. Als Heinrich so gerüstet war, beschloß er, den Ungarn feinen Tribut mehr zu schicken. Da kamen Gesandte aus Ungarland und forderten den Tribut. Heinrich aber ließ ihnen einen räudigen Hund hinwerfen und sprach: „Das ist euer Tribut; wollt ihr einen andern, so kommt mit den Waffen in der Hand und holet ihn!" Darüber wurden die Ungarn sehr erbittert. Sie fielen mit einem großen Heere in Thüringen ein und hausten noch ärger als je zuvor. Aber Heinrich besiegte sie bei Merseburg im Jahre 933. Viele Tausende wurden in der Schlacht und aus der Flucht getötet, und die Ungarn bekamen einen solchen Schrecken, daß sie zweiundzwanzig Jahre lang Deutschland in Ruhe ließen. 4. Vou Heinrichs andern Taten und seinem Ende. Heinrich hat nicht nur Deutschland einig gemacht und gegen die Ungarn geschützt, sondern auch die Grenzen des Reiches erweitert und Zucht und Ordnung hergestellt. Die Nordostgrenze des Reiches war die Elbe. Aus dem rechten User der Elbe wohnten slavische Volksstämme, die Wenden, Abodriten und die Haveller. Sie waren noch Heiden und den Deutschen feindlich. Darum verbanden sie sich mit den Ungarn, so oft diese Deutschland heimsuchten. Heinrich führte fein Heer gegen die Slaven, um sie zu züchtigen und zu unterwerfen. Im Winter 928 rückte Heinrich gegen die feste Stadt der Haveller. Sie hieß Brennabor und war durch Seen gegen feindlichen Angriff geschützt. Die Seen froren in jenem Winter zu, und Heinrich rückte mit feinem Heere über das Eis bis an die Stadtmauern. Da übergaben die Haveller die Stadt und unterwarfen
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