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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1902 - Karlsruhe : Lang
reid)e Geschenke geben, und deitnoch war ihr Eigentum nicht sicher; der Solbat betrachtete sich als den Herrn und raubte, was fortzubringen war. Jebem Heere folgte ein Troß von Werbern, -Vxinbern, Handelsleuten und verkommenem ©esinbel aller Art, an Zahl oft stärker als die wirklichen Soldaten. So trieben es mbes nicht allein die Truppen Wallensteins, sondern auch die des Herzogs Christian von Braunfchweig, des Grasen 11011 Mansfeld, der Liga und nach Gustav Abölss Tode besonders auch die schwedischen Heere. Von Soldatenehre war kaum die Rede; fiel eine Truppe in Gefangenschaft, so nahm der gemeine Soldat sofort Dienst beim Sieger und kämpfte gegen feinen früheren Kriegsherrn. Jur Jahre 1626 besiegte Wallenstein den Grafen Ernst von Mansfeld an der Deffauer Brücke und eroberte in kurzer Zeit das ganze nördliche Deutschland zwischen der Elbe und der Oder. Nur die Stadt Stralsund konnte er nicht bezwingen. Er vermaß sich zwar, zu behaupten, die Stadt müsse sein werden, und wäre 'sie mit Ketten an den Himmel befestigt. Allein die Bürger verteidigten 'ihre, Stadt mft größter Tapferkeit vier Monate lang, und Wallenstein mußte nach einem Verluste von 11000 Mann die Belagerung ausgeben. Nach dem Frieden zu Lübeck wurde Wallenstein vom Kaiser Zum Reichsfürsten erhoben und mit dem Herzogtum Mecklenburg belehnt. Die Reichsfürsten waren damit unzufrieden; denn es mißfiel ihnen, daß Wallenstein so ausgezeichnet wurde; er war ihnen verhaßt, weil er offen feilte Meinung kundgab, ein Kaiser müsse wieder in Deutschland sein, die Reichsfürsten müßten gedemütigt und zum Gehorsam gezwungen werden. Der Kurfürst Maximilian von Bayern erhob bettn Kaiser-schwere Klage wegen der unmenschlichen Erpressungen, die Wallensteins Kriegsvölker verübt hatten, und verlangte, daß ihm der Oberbesehl genommen werde. Als der Kaiser sich dazu nicht verstehen wollte, drohte ihm der Kurfürst mit Krieg. Ferdinand gab nach, und Wallenstein wurde abgesetzt. Seitt Heer lies auseinander. Die nächsten zwei Jahre brachte Wallenstein aus seinen Gütern in Böhmen zu. Er lebte, umgeben von seinen ehemaligen Offizieren, in fürstlicher Pracht und beschäftigte sich mit Verwaltung und Verbesserung seiner Güter und Verschönerung seiner Schlösser. Er wußte, daß die Zeit kommen werde, da der Kaiser ihn zurückrufen müsse. Nachdem Tilly von Gustav Adolf ant Lech besiegt war, besaß weder die Liga, noch der Kaiser ein schlagfertiges Heer. Der König von Schweden eroberte fast ganz Bayern und zog siegreich in die Hauptstadt München ein. Nun war der Kaiser
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