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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 238

1902 - Karlsruhe : Lang
— 238 — verkündete sein lautes Jauchzen. Er brachte die Kunde von Giselberts -Lode in den Fluten des Rheines. Als Otto die ersteu Sborte vernommen hatte, gebot er dem Manne zu schweigen, stieg vom Pserde und warf sich aus die Kniee, um dem Herrn zu danken, der ihn so wunderbar errettet hatte. Dann ließ er sich den Hergang erzählen und setzte daraus ruhig den Weg zur Kirche fort. Bald daraus ergab sich Breisach. Später gab Otto dem fränkischen Grafen Konrad dem Roten das Herzogtum Lothringen und bald darauf die Hand seiner -Lochter Liutgarde. Allein sein eigener Schwiegersohn empörte sich nachher gegen ihn, und daraus übergab er Lothringen seinem jüngsten Bruder Bruno, der Erzbischof von Köln war, um ihn für feine Jjtete Treue zu belohnen. Dieser teilte das große Gebiet in Zwei -leite, Nieder- und Oberlothringen. Niederlothringen — es ist das heutige Belgien und Holland — zerfiel bald in mehrere selbständige Teile, und Oberlothringen, das sich an der Mosel hin erstreckte, hieß dann schlechthin Lothringen. Zum zweitenmal wollten die Franzosen dieses Land erobern unter Otto Ii., dem Nachfolget Ottos des Großen. Am Johannisfeste des Jahres 978 hielt sich Otto Ii. in der Pfalz zu Aachen auf. Um sich der Person des Kaisers zu bemächtigen, rückte der französische König Lothar ohne Kriegserklärung mit einem Heere von 30 000 Mann bis in die nächste Nähe dieser Stadt. Otto Ii. konnte an ein so treuloses Beginnen, das jeder Sitte Hohn sprach, nicht glauben, ließ seine Rosse satteln und sprengte hinaus, um sich vou des Feindes Herannahen selbst zu überzeugen. Schon sah er in der Ferne die Waffen der französischen Krieger blinken. Da er selbst ohne Heer war, mußte er die Pfalz eiligst verlassen. So rasch und so unvermutet langte das französische Heer an, daß das für den Kaiser zubereitete Mittagsmahl in die Hände der feindlichen Truppen fiel. Die kaiserlichen Abzeichen wurden aus den Gemächern geraubt und fortgefchleppt. Auf dem Giebel der Pfalz hatte vor Zeiten Karl der Große einen Adler aus Erz anbringen lassen, der nach Osten schaute, zum Zeichen, daß Aachen und ganz Lothringen zum Ostfrankenreiche oder Deutschland gehöre. Ihn richteten jetzt Lothars Mannen nach Westen. Doch bereits nach drei Tagen verließ der Franzofenkönig Aachen. Sein Überfall war mißglückt; er hoffte, zu besserer Stunde wiederzukommen. Der Kaiser aber versammelte fofort die Herzöge, die Grafen und Herren seines Reiches um sich. Alle erklärten ihm wie ein Mann, sie feien bereit, die dem Kaiser zugefügte Schmach zu rächen und bis in den Tod ihrem Herrn zu folgen. Das Heer, das zusammengebracht wurde, zählte 60000 Mann; darunter waren 30 000 schwer gewappnete Ritter. Mit ihnen zog Otto Ii. bis
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