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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 255

1902 - Karlsruhe : Lang
— 255 — das ihn verurteilte; und acht Henker stritten sich um das Vorrecht, ihm den Kopf abzuschlagen. Da feierte man ein fröhliches Osterfest im Jahre 1474, und überall hörte man das Lied singen: Christ ist erstanden! Der Landvogt ist gefangen! Des wollen wir froh fein, Sigismund soll unser Trost sein! Kyrie eleison! Damit war der Anschlag Karls des Kühnen auf das Elsaß mißlungen. Im Jahre 1475 wandte er sich gegen Lothringen und brachte eine Anzahl von Städten in seine Hände. Der Herzog von Lothringen, Renatus, mußte das Land verlassen; flüchtig kam er in das Elsaß und in die Schweiz, um Bundesgenossen zu suchen. Er brachte in der %at eine große Verbindung von Städten und Fürsten int südwestlichen Deutschland zusammen, und die elsässischen Städte stellten zahlreiche Truppen ins Feld. In zwei großen Schlachten bei Granson und Murten in der Schweiz wurde Karl der Kühne geschlagen. Bei Murten fochten Elsässer in den vordersten Reihen. Jetzt kehrte der Herzog von Lothringen in fein Land zurück und eroberte es wieder. Karl der Kühne zog gegen ihn, und bei Nanzig kam es im Jahre 1477 zwischen beiden Herzogen zur Entscheidungsschlacht. Es war ein furchtbarer Kampf; Karl stritt wie ein Löwe, allein er wurde geschlagen und floh. Die Lothringer eilten ihm nach, und als fein Pferd im Schlamme eines angeschwollenen Baches stecken blieb, wurde er von den Verfolgern getötet und ausgeplündert. So starb der gewaltige Gegner, der es aus die Eroberung des Reichslandes abgesehen hatte. 5. Kais er Sigismund in Straßburg. Ein freudiges Ereignis aus dem 15. Jahrhundert dürfen wir nicht vergessen. Es ist der Besuch Kaiser Sigismunds in Straßburg im Jahre 1414. Sigismund kehrte aus einem Kriege in Oberitalien nach Deutschland zurück. In Bafel schiffte er sich mit seinem Gefolge ein und kam unter dem Geläute sämtlicher Glocken durch den Rheingießeiv) in die Stadt. Bei dem Schlosse angelangt, stieg er ans und setzte sich zu Pferde. An dem Landungsplätze standen die versammelte Geistlichkeit im höchsten Ornat, die fünfte mit Stangkerzen.**) Außerdem harrten mehrere Fürsten und die Herren der Stadt auf die Ankunft des Kaisers. Sigismund ritt dem Münster zu und hätte gern sein Inneres betreten. Allein die dichtgedrängte Menge konnte sich nicht ,*) Rheinarm, der Straßbnrg ehedem mit dem Rheine verband. **) Kerzen, die auf Stangen gesteckt waren.
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