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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 261

1906 - München : Oldenbourg
49. Elisabeth Charlotte. 261 Wir aber, die mir noch immer lautlos gefangen stehen und das lebendig gewordene Stückchen alter Zeit noch immer staunend betrachten, „wer ist es denn nun eigentlich“, fragen wir uns, „dieses wundersame Geschöpf? diese Liselotte? dieses Raufchenblattenknechtlein?" lind als Hütte sie unsere stumme Frage verstanden, erhebt sie sich von ihrem Sitze; Jungfer Kolb hat ihr zugeflüstert, daß es Zeit fei ins Schloß zurückzukehren, wo Fräulein von Uffeln ihrer wartet, die Erzieherin, und Herr Ezechiel Spanheim, der hochgelahrte Präzeptor. Den Weg hinunter, der zum Die Heidelberger Schlotzruine von Nordost gesehen. rotbraun getürmten Schlöffe führt, schreitet sie dahin, wir folgen ihr nach. Und während wir hinter ihr drein gehen, wird die lebensprühende Gestalt zum Schatten, der Schatten zum Schemen, das Märchen weicht der Wirklichkeit, und indem sie jetzt wie ein verwehender Hauch in der Pforte des Otto-Hein-rich-Baues verschwindet, ist plötzlich zwanzigstes Jahrhundert wieder da; nicht mehr der Otto-Heinrich-Bau in feiner einstigen, prunkenden Pracht, nur eine vermorschte Ruine steht vor uns, durch deren leere Fensterhöhlen der Himmel blickt, in deren ausgebrannte Gemächer der Regen herabtränft wie in eine Zisterne. Wir aber, von der Begierde getrieben jedem Schritte zu folgen, den ihre schlanken Füße gegangen, steigen ihr nach in das verödete Hans. Da entdecken wir in der unwirtlichen, steinernen Höhle ein paar Zimmer, nicht bewohnbar und auch nicht zum Wohnen eingerichtet, aber durch eine Bebachung vor dem Herabströmen des Regenwaffers gesichert und zur Aufnahme von Sammlungen inftanb gefetzt: ein Museum. Ziemlich burcheinanber gewürfelt
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