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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 311

1906 - München : Oldenbourg
58. Gründung der Akademie der Wissenschaften zu München 1759. 311 Albert, und daß er diesem Ideal als großer Meister Leben gab, wird niemand bestreiten, der seinen Schöpfungen unbefangen gegenübertritt. Und als großen Meister, als der Herrlichsten einen, die in Altbayern gewirkt, wollen wir ihn in Ehren halten und dauernd uns an dem erfreuen, was er geschaffen. 58. Gründung der Akademie der Wissenschaften zu München 1759. Von Karl von Sprnner.1) Ein frischer Luftzug, wie er sich oft als Vorbote eines bereits int Osten dämmernden Morgenrotes erhebt, strich nach dem Beginn der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts über Deutschland hin und begann die schweren Dünste zu verjagen, welche sich während des traurigen Dreißigjährigen Krieges und besonders seit dem Ende desselben vorzüglich über den südlichen Teil unseres Vaterlandes gelagert hatten. Auch für Bayern war biefe vielverheißende Morgenröte mit dem Regierungsantritte des Kurfürsten Maximilian Iii. heraufgestiegen. Der Friede zu Füssen am 22. April 1745, den der junge Kurfürst widerwillig und nur dem Andringen feiner Mutter und der österreichischen Partei am Hofe nachgebend unter stetem Ab mahnen der jungen, geistvollen und tatkräftigen Maria Anna, der Gemahlin seines Vetters Klemens, geschlossen hatte, gewährte dem Lande eine lange Reihe von Friedensjahren, obschon seine Krieger erst im österreichischen Solde und dann als Reichskontingent nicht unrühmlich vor Schweidnitz, bei Breslau, Freiberg und Leutheu gegen Friedrich von Preußen gestritten. Sie, vereint mit den Zweibrückern, deckten den Rückzug bei Roßbach und tapfer schützten bayerische Grenadiere die Flüchtlinge gegen die verfolgenden preußischen Husaren. Hat auch die Philosophie des 18. Jahrhunderts gar manchen eitlen und hohlen Wortkram zutage gefördert, ja selbst an den Grundpfeilern des Christentums zu rütteln gewagt, das alles liegt vergessen hinter uns, wogegen ihr ideales Streben und ihre reichen Schöpfungen alle hochsinrtigert Gemüter für wahre Geistesfreiheit, für eine edlere, ethische Auffassung der Lehren unseres Heilandes, für eine daraus hervorgehende höhere Würdigung der Persönlichkeit des Menschen selbst geweckt und die Herzen durch den lebenswarmen Strahl wahrer Humanität entzündet haben. Neben ihnen liefen dann freilich, wie das unvermeidliche Schattenbild neben jedem edlen Streben, der Mißbrauch und die Karikatur, als Unglaube, lächerliche Empfindelei und falsche Philanthropie her. Leibniz und Wolf verdrängten den scholastischen Wust ans den schulen und mit der in den höheren Ständen herrschenden Sprache Frank- *) Wandbilder des Bayer. Nalionalinnseums, historisch erläutert." S. 210 ff. München 1868, I. Albert.
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