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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 314

1906 - München : Oldenbourg
314 59. Kulturelle Zustände während der Regierung des Kurfürsten Max Iii. Joseph. 59. kulturelle Zustände in Bayern während der Regierung des Kurfürsten Max Iii. Joseph. Von Wilhelm Schreiber.1) Anfänglich hatten die bäuerischen Afabemifer wegen ihrer toiffenfchoft* lichen Leistungen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, weil unrichtige Anschauungen von bei’ Natur nnb ihren Krästen imb allgemein angenommene Irrtümer tiefe Wurzeln im Volke geschlagen hatten. Man hielt die Akabemie für einen Verein von Freigeistern, welcher die Religion unterbrücke. Umvissenbe ober falsch berichtete Leute bekreuzten sich beim Erblicken eines Akabemikers nnb schrieben jcbc mißliebige 9iegierungshaubluug und alle elementaren llnglücks-sälle den Freibenkern zu. Allmählich jeboch verschwanben die Vorurteile gegen sie und ihre Schriften erweckten in immer größeren Kreisen eine strebsame Siebe für das Edle und Schöne. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten suchten sie baburch zum Gemeingut zu machen, daß sie Zeitschriften über alle Fächer der Wissenschaft verössent-lichten. Die beliebtesten Blätter würden „Der Patriot in Bayern", das „Jntelligenzblatt" und das „Münchener Wochenblatt". Die einzigen politischen Zeitschriften „Münchener Bote" und „Münchener Zeitung" waren wie in allen deutschen Länbern einer strengen Zensur unterworfen. Von der Münchener Akabemie trennte sich die Natur wissen sch äst nnb der Rektor des Gymnasiums und Lyzenms in Bnrghansen, Dr. Franz v. Hoppenbichl, Mitglieb zahlreicher Gesellschaften, stiftete in Verbinbnng mit mehreren Geistlichen, Jesuiten, Beamten und Offizieren (1759) in Altötting eine landwirtschaftliche Akabemie. Der ursprüngliche Zweck des neuen Vereins war Verbesserung der bentschen Sprache und Förbernng moralischer Wissenschaften und des Haushalts; uach kurzem Bestaube behnte sich seine Tätigkeit auf die Lanbwirtschast und die einschlägigen Naturwissenschaften aus. Max Iii. bestätigte bieje Akabemie unter dem Namen „Kurbayerische Lanbesökonomie-Gesellschaft" mit dem Rechte ihre Verhanblnngen durch den Druck zu veröffentlichen. Als 1772 die lanbwirtschaftliche Akabemie nach Burghausen, dem ^itje eines Rentamts- und Regierungsbezirkes, mit einem Gymnasium und Lyzeum, vielen Beamten und Professoren, verlegt würde, hielt der Präsibent berselben, Freiherr von Hartmann, in der ersten öffentlichen Sitzung (28. März) eine Rebe über die Beschaffenheit und Verbesserung der Erbarten, bereu Veröffentlichung ihn auch im Auslanbe besannt machte; König Gustav Wasa von schweben verlieh ihm den Wajaorben. Die Burghausen er Akabemie machte sich um die Lanbwirtschast sehr verbient; sie lehrte lange vor dem Nationalökonomen Thaer die Wechselwirtschaft und verurteilte die Abtreibung der Waldungen und die Zertrümmerung der Lanbgüter. Aus ihrer Mitte gingen J) „Geschichte Bayerns," Ii. Band, S. 170 ff. Freiburg 1891, Herder.
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