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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 332

1906 - München : Oldenbourg
332 62. Die Ludwig-Maximilians-Universität in Ingolstadt und Landshut. noch unter H. v. Pechmann und bitrch die gründlichen Arbeiten verschiedener bayerischer Moorkulturkommissionen. Wenn aber gegenwärtig das Donaumoor großenteils eiuem lachenden, wertvollen Fruchtlande gleicht, wo Sommer- und Winterkorn, Haber, Kartoffeln, Rüben, Kohl und Reps prächtig gedeihen, wo an 5000 Menschen in langzeiligen, gartengeschmückten Ortschaften meist behäbig leben, wo von Birken beschattete Landstraßen den Verkehr erleichtern, die Korbflechterei in Karlshuld blüht und eine starke Torfausbeute deu Kolonisten lohnenden Verdienst gibt, so hat dazu Kurfürst Karl Theodor deu ersten und umfassendsten Grund gelegt. 62. Die letzten Jahrzehnte der Ludwig-Maximilians-Universität in Ingolstadt. Ihre Übersiedlung nach Landshut. Von Max Haushofer.*) Eine Periode glänzenden Aufschwunges begann für das ganze bayerische Bildnngswesen mit dem Regierungsantritte des Kurfürsten Max Iii. Joseph. Für die Universität speziell begann dieser Zeitraum mit dem Eintritte I. A. Jckstatts, des vormaligen Lehrers und Erziehers des Kurfürsten (1746). Wenn es jemals einen Fürsten gab, der alle edlen Eigenschaften im reichsten Maße besaß und benutzte um wie mit einem Zauberworte sein ganzes Volk ans eine höhere Stnfe der Gesittung zu heben, so war dies Max Iii., wert, daß ihm der Segen der Nation durch alle Jahrhunderte nachklingt. Untrennbar aber mit dem Ruhme des Kurfürsten verbunden ist der seines Lehrers I. A. Jckstatt. Jckstatt, 1702 zu Vockenhausen bei Frankfurt geboren, hatte zu Maiuz, Paris und Marburg studiert, war Soldat in französischen und österreichischen Diensten gewesen, hatte Holland, England, Schottland und Irland durchreist, hernach als Professor zu Würzburg gelehrt und war 1741 Lehrer des Erbprinzen Max Joseph geworden, welcher ihn im Jahre 1746 als Direktor und als Professor für öffentliches Recht nach Ingolstadt setzte „zur besseren Einrichtung der in große Abnahme verfallenen Universität". Seine Ausgabe war es zunächst die von den Fakultäten eingelaufenen Verbefferuugsvorfchlüge zu ordnen und einheitlich zu redigieren, auf die Einhaltung der Vorlesungen zu sehen und eiu gutes Einvernehmen mit dem Statthalter und dem Militär herzustellen. Als erste glückliche Folge seiner Tätigkeit erscheint es, daß der Universität, welcher im Jahre 1676 wegen chaotischer Zustände die gesamte Verwaltung ihres Vermögens abgenommen worden war, nunmehr wieder die „Mitobsorge" dieser Verwaltung anvertraut wurde (1746) und daß im gleichen Jahre noch der „dumme Unfug" (Jckstatts Worte) der Deposition2) aufgehoben wurde. *) Akademische Monatshefte, Vi. Jahrgang, Heft 2. München 1890. Mühlthaler. 2) Vgl. das Seite 111 hierüber Gesagte!
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