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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 368

1906 - München : Oldenbourg
368 69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 181*2. mußte, Don jetzt oß Bestaub bad Königreich 33aent aus einem zusammen-häugeuben, abgerunbeten Gebiete von 1618 Quadratmeilen Laubes. Für die Armeeverwaltung, an bereu Spitze General v. Triva staub, veranlaßte biefer Gebietszuwachs neue Arbeit, inbem der Rahmen der Armee wiederum entsprechet erweitert werben mußte und eine Anzahl kleiner und kleinster Truppenkontingente in den bayerischen Heeresverband aufzunehmen waren. Der 1. Januar 1806 würde ein denkwürdiger Tag für Bayern und das Hans Wittelsbach, Kurfürst Max Joseph nahm unter Zustimmung des Kaisers Napoleon die Königswürde an. Napoleon, dem auf dem europäischen Kontinent niemand mehr entgegentrat, griff nun noch weiter in die Verhältnisse des absterbenben Deutschen Reiches ein. Er brachte den Plan zur Ausführung die süd- und mittelbeutschen Staaten zu einem besonberen von Österreich und Preußen unabhängigen Buube zu vereinigen und biesen vertragsmäßig unter Frankreichs Führung zu stellen. Aus biefe Weise entstaub der von Bayern und 15 andern beutscheu Staaten gebildete Rheinbund mit Kaiser Napoleon als Schutzherrn. Eine bei biesem Anlaß erfolgte abermalige Gebietsvermehrung sollte Bayern nicht geschenkt sein; beim noch im gleichen Jahre mußte es den Bestimmungen des Rheinbundes gemäß zum Kriege gegen Preußen und Rußlanb neuerbiugs seine Streitkräfte ins Felb stellen. Während Napoleon mit dem Hauptteil seiner Armee bei Jena und Auerstäbt die erste Eutscheibung herbeiführte, stauben die in zwei Divisionen geglieberten bayerischen Truppen wegen der unsicheren Haltung Österreichs in Bayern in Bereitschaft. Später Bilbete Napoleon bei Dresben aus den bayerischen Divisionen, der Württembergischen Division und den übergetretenen sächsischen Truppen ein 9. Armeekorps, an bessen Spitze er seinen Bruder Hieronymus als kommandierenden General setzte. Dieses Armeekorps erhielt den Auftrag sich in den Besitz der schlesischen Festungen zu setzen; daher nahmen bayerische Truppen in der Folge an der Belagerung der festen Plätze Glogau, Breslau, Kofel, Glatz und Silberberg teil. Ausgenommen hiervon ist nur ein Chevaulegersregiment, das unter Oberst Gras Pappenheim von Napoleon nach Polen besohlen wurde und in der Schlacht von Eylau sowie im Gefecht von Heilsberg zum Eingreifen kam. Nach der Schlacht bei Eylau zog Napoleon die 2. bayerische Division zur großen Armee nach Polen heran und teilte sie dem 5. französischen Korps Massena zu; unter dem Kommanbo des Kronprinzen Ludwig, dem Wrebe zugeteilt war, bestaub sie bei Pultusk ein erfolgreiches Gefecht gegen die Russen. Inzwischen bauerte der Feftungskrieg in Schlesien fort, der für die Division Deroy nicht nur einen nnstrengenben Belagerungsbienst sonbern auch uneberholte Gefechte mit Abteilungen preußischer Felbtruppen im Gefolge hatte. Bei einem biefer Gefechte am 14. Mai 1807 kam die Fahne eines Bataillons in bringende Gefahr vom Feiitbe genommen zu werben und entging biesem Schicksal nur baburch, daß der schwerverwunbete Junker Chliugensberg sich mit ihr in den hochgehenben Fluten der wilben Weistritz begrub.
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