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1. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 28

1908 - Berlin : Süsserott
— 28 — 22. Ariedrich Aranz H. 1842—1883. 1. Jugendzeit. — Friedrich Franz Ii. war am 28. Februar 1823 als Sohn des Erbgroßherzogs Paul Friedrich und der Prinzessin Mexandrine von Preußen zu Ludwigslust geboren und verlebte hier seine erste Jugend. Frühzeitig trat ein reger Pflichteifer und eine ungewöhnliche Willenskraft an ihm hervor. Ms sein Vater 1837 den Thron bestieg, kam der junge Erb-großherzog nach Dresden aufs Gymnasium. 1840 bezog er die Universität Bonn und besuchte hier auch die Vorlesungen von Ernst Moritz Arndt. Mitten in seinen Studien traf ihn die Kunde von einer schweren Erkrankung seines Vaters. Er kam eben noch rechtzeitig in Schwerin an, um die letzten Segenswünsche und Ratschläge des sterbenden Paul Friedrich zu empfangen. In dem jugendlichen Alter von 19 Jahren übernahm Friedrich Franz Ii. die Bürde der Regierung. 2. Regierungsantritt. — Der junge Fürst wollte, soweit irgend möglich, Land und Leute mit eigenen Augen kennen lernen. Er durchreiste Mecklenburg nach allen Richtungen, um mit seinen Beamten und Untertanen persönlich bekannt zu werden. Unterstützt durch ein ausgezeichnetes Gedächtnis, vermochte er sich eines Menschen, den er einmal gesehen, leicht wieder zu erinnern. Allen Gebieten wandte er seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu. 3. Die Revolutionsjahre. — Die französische Februarrevolution 1848 schlug ihre Wellen auch nach Mecklenburg. Überall im Lande fanden stürmische Volksversammlungen statt und traten Reformvereine ins Leben. Friedrich Franz war freudig bereit, an der Einigung Deutschlands unter Preußens Führung mitzuarbeiten und war auch von der Notwendigkeit einer Verbesserung der Landesverfassung überzeugt. Es kam auch eine Verfassung zustande, welche vom Großherzog am 10. Oktober 1849 genehmigt, durch den Freienwalder Schiedsspruch vom 12. September 1850 jedoch wieder beseitigt wurde. Die trüben Erfahrungen, welche diese unruhige Zeit dem Großherzog brachte, entmutigten ihn nicht, regten ihn vielmehr zu weiterem rüstigen Schaffen an. Er bestrebte sich, alle Spuren der Aufregung zu verwischen, Zucht und Ordnung wiederherzustellen. 4. Kirche. — Eine unermüdliche, Tätigkeit entfaltete Friedrich Franz als Schirmherr und Ordner der Kirche. Als Organ für die Ausübung feiner oberbischöflichen Macht schuf er am 19. Dezember 1849 eine Behörde, den Oberkirchenrat. Sein früherer Lehrer, nachheriger Superintendent Klie-foth war die Seele desselben. Der fromme und werktätige Sinn des Großherzogs äußerte sich in zahlreichen Kirchenbauten. Unter seiner Regierung wurden 83 Kirchen neu erbaut und 113 einem völligen Umbau unterzogen. Die schönste von ihm erbaute Kirche ist die Paulskirche zu Schwerin. Auch viele milde Stiftungen und Mohltätigkeitsanstalten verdanken ihm Begründung und Förderung, z. B. das Stift Bethlehem in Ludwigslust, das Reltungshans in Gehlsdorf, der mecklenburgische Gotteskasten, das Anna-Hospital in Schwerin. 5. Schule. — In gleichem Maße erfreute sich die Schule der Fürsorge des Großherzogs. Der Universität Rostock errichtete er ein prächtiges Gebäude. Es wurde am 27. Januar 1870 eingeweiht. Er verdoppelte die Einnahmen der Hochschule, sorgte für ausreichende Lehrmittel, ließ eine Reihe Nebengebäude erbauen und brachte so die Landesuniversität zu steigender Blüte. Ihrem dritten Gründer zu Ehren feiert die Universität alljährlich
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