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1. Das Mittelalter - S. 13

1893 - Leipzig : Dürr
— 13 — erhoben ihn zu ihrem Könige und vertranten sich seiner Führung an. Ohne Säumen rückte er bor Konstantinopel und belagerte es. Da er jedoch eiuseheu mochte, daß eine so feste Stadt nicht leicht zu nehmen sei, so wandte er sich nach Thessalien und hauste dort so furchtbar, daß das Land zur Einöde ward. Sobald Stilicho von dem Geschehenen Kunde erhielt, raffte er alle Truppen zusammen, die ihm zu Gebote standen und eilte nach der Balkanhalbinsel, um dem Nachbarreiche zu helfen. Aber damit war dem Rnfinns nicht gedient. Er berbat sich die Einmischung der Weströmer. Grollend ging Stilicho nach Italien zurück. Die nächste Folge war die, daß Rnfinns von den erbitterten Trnppen bei einer Heerschau niedergestochen wurde, die weitere, daß Alarich mit den Westgoten die ganze griechische Halbinsel durchzog und alles berumstete. Kaum bermochten sich Städte wie Theben und Athen zu schützen. Damals sind die Kunstwerke, welche die Römer nicht zerstört oder fortgeschleppt hatten, in den Staub getreten und die Nachkommen der alten Griechen mit den Römern zugleich wie das Vieh zusammengekoppelt bor den unerbittlichen, beutegierigen Barbaren des Nordens Hergetrieben worden. Die Not zwang den Hof von Kou-stantinopel, von Alarich den Frieden zu erkaufen. Man überließ ihm das östliche Jllyrien (die östlich von der dalmatischen Küste gelegenen Länder) und einen Teil von Epirns. Die Westgoten bemächtigten sich außerdem eines Teiles des zum Occident gehörigen westlichen Jllyriens. Aber auch damit waren sie nicht zufrieden. Während Stilicho mit den Ostgoten kämpfte, die aus Pannonien (Oberungarn) nach Italien borbrechen wollten, unternahm Alarich, wahrscheinlich von dem Hofe in Konstantinopel in diesem Vorhaben bestärkt, einen Einfall in die Poebene. Der Schrecken, welchen feine Ankunft erregte, Verbreitete sich bis Rom. Da kam Stilicho von den Alpen her, ber-stärft durch gallische und britische Truppen, die er schnell zu sich berufen hatte und warf sich bei Verona auf den Feind. Der Kampf blieb unentschieden, aber Alarich wurde doch dadurch von weiterem Vordringen abgehalten. Da er indes fortfuhr, die Poebene zu ber-wüsten, und Stilicho auch in einem zweiten Treffen den trotzigen Recken und feine germanischen Streiter nicht zu überwältigen bermochte, so überließ er ihm Westillyrieu als Dneat, d. h. er gestand ihm den militärischen Oberbefehl über diese Probinz zu, bielleicht in der Absicht, ihn gegen andere Feinde zu gebrauchen. Ohne Zweifel war damit schon eine Soldbewilligung berbuudeu, die einem jährlichen Tribute gleichkam. 2*
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