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1. Das Mittelalter - S. 21

1893 - Leipzig : Dürr
— 21 — Valentinian als Lösegeld zahlen mußte, wandte sich Attila nordwärts. Aber schon im nächsten Jahre wiederholte er den Raubzug nach dem Süden. Durch die Westalpen wollte er in Gallien eindringen, doch die Alanen, welche dort wohnten, versperrten ihm die Pässe. Bald daraus starb er infolge eines Blutsturzes, der Ort ist nicht bekannt. Die Hunnen begruben ihn an einer Stelle, wo niemand seine Ruhe stören konnte, und kehrten heim. So war ihm doch noch Alarichs Schicksal beschieden, obwohl er Rom nicht erobert hatte. Nach seinem Tode zerfiel das Hnnnenreich, das er ausgerichtet hatte, sehr bald. Seine Söhne stritten miteinander um die Herrschaft. Die germanischen Völker machten sich frei, und endlich führte der jüngste Sohn die Hunnen in die russischen Steppen, wo sie allmählich mit den finnischen Völkern verschmolzen. 8. Romnlns Angustns. Unterdes ging das weströmische Kaisertum seinem Untergänge entgegen. Valentinian (Iii.) war so kurzsichtig, mißtrauisch und wankelmütig, daß er, von elenden Höflingen aufgehetzt, seinen Minister und. Feldherrn Aetius, die Stütze des Reichs, mit eigner Hand niederstieß Bald darauf wurde er selbst von den Soldaten des Aötins ermordet. Die verwitwete Kaiserin Endokia rief zu ihrem Schutze die Vandalen herbei, und diese, wie schon oben erwähnt, plünderten Rom 14 Tage lang. Als sie endlich abzogen, schleppten sie die Kaiserwitwe und ihre Töchter als Gefangene mit sich. Der römische Thron ward ein Spielball in der Hand der Heerführer und Hofleute. Der Oberfeld- herr der germanischen Hilfstruppen, Ri ei m er, ein Sueve, setzte Kaiser ein und ab, wie es ihm beliebte, er selbst nahm die wertlos gewordene Krone nicht au. Nach seinem Tode erhob der Patrizius Orestes seinen Sohn Romnlns ans den Thron. Aber dies steigerte die An- maßungen der fremden Truppen. Sie verlangten den dritten Teil des Grund und Bodens in Italien. Als Orestes ihnen diese Forderung abschlug, empörten sich die germanischen Söldner unter Odoakers Führung und eroberten Pavia. Bei dem Kampfe um die Stadt wurde Orestes gefangen genommen und getötet. Nun rückten die Aufständischen vor Ravenna, wo Romnlns Angnstnlns, so nannte man ihn zum Spott, sich aufhielt und zwangen den machtlosen Kaiser abzudanken. Er mußte sich mit einer Villa am Gols von Bajä in Campanien und einem Gnadengehalt begnügen. Odoaker aber nannte sich König der Germanen in Italien. Die Provinzen wurden aufgegeben. Nur im nördlichen Gallien blieb noch eine Zeit lang eine römische Statthalterschaft bestehen, aber ohne Zusammenhang mit Rom. In Sar-
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