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1. Das Mittelalter - S. 28

1893 - Leipzig : Dürr
— 28 — bet Arianer. Im Jahre 526 kam Jnstinian I. zur Regierung, der beit Beinamen des „Großen" erhielt. In seinem ganzen Wesen ist nichts wahrhaft Großes, er zeigte allerbings eine ziemliche Rücksichtslosigkeit in der Gelteubmachuug seines Willens und Zähigkeit in der Durchführung seiner Pläne, auch wachte er eifersüchtig über die Reinheit der Kirchenlehre und versäumte nicht, die äußere Frömmigkeit zu üben, aber das tiefe Mitgefühl bei den menschlichen Leiben, die Sorge für das Wohl der Unterthanen, alles das, was den Fürsten groß macht, fehlte ihm. Vielen Einfluß auf seine Regierung erlangte seine Gemahlin Theobora, die von nieberent Herkommen war und lange Zeit als Schauspielerin ein unstetes Leben geführt hatte. Ihr kluger Rat und ihre Entschlossenheit hielten ihn in gefährlichen Lagen ausrecht , sie hals ihm die geeigneten Personen auswählen, wenn es galt, hohe Ämter zu besetzen, aber den Argwohn, mit dem er oft feine treuesten Diener verfolgte, konnte sie nicht immer vertreiben. Der bebeutenbste Felbherr Justinians war Belisar, ein Thrakier von niebriger Herkunft. Er bereinigte List mit Kühnheit, auch geringe Mittel mußten ihm zu großen Erfolgen berhelfen. Diesen Mann schickte Jnstinian nach Afrika gegen die Vanbalen. Das heiße Klima, der Verkehr mit den wilben Mauren und Rumibiern, die Abgeschieben-heit von den übrigen germanischen Stämmen, die eigene unruhige Natur, alles bies hatte zusammengewirkt, die innere Tüchtigkeit und die Kraft der Vanbalen aufzureiben. Sie waren räuberisch, blutbürstig und arglistig geworben. Mit wilber Wut verfolgten die ananischen Könige die katholischen Bewohner des Laubes; als enblich ein bulbfamer König zur Regierung kam, würde er von einem fanatischen Gegner vom Throne gestoßen und ins Gefängnis geworfen. Dies führte enblich zur Einmischung des oströmischen Hofes. Justinianus ergriff die Gelegenheit, um die Provinz Afrika für sich zu gewinnen. Belisar führte fein Heer quer durch das Laub der Vanbalen, ohne bebeutenbe Hinbemisse zu finben, benn die Mauern der Stabte waren herfallen. Unweit Karthago stellten sich ihm die Vanbalen unter dem Oberbefehl des Thronräubers, des Königs Gel im er, entgegen. Belisar siegte und zog, von den Einwohnern glänzeub empfangen, in Karthago ein. Gelinter wagte noch eine Schlacht; als er auch biefe berlor, flüchtete er sich zu den Mauren ins Gebirge, würde aber auch bort eingeholt, umzingelt und zur Ergebung gezwungen (534). Die Vanbalenherrfchaft hatte somit ein schnelles Ende erreicht; die Probiuz Afrika hulbigte dem oströmischen Kaiser, auch Sarbinien erkannte bessert Oberhoheit an. Die Vanbalen, welche in bent blutigen Kriege nicht umgekommen waren, zerstreuten sich in alle Welt und berschwanbeit unter den übrigen Völkern. Belisar
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