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1. Das Mittelalter - S. 65

1893 - Leipzig : Dürr
— 65 — Königreich verwandelte, so umfaßte Lothringen das jetzige deutsche und französische Lothringen, einen Teil der Rheinprovinz, Belgien und die Niederlande. Mit Kaiser Ludwig ü. und Lothar Ii. erlosch der italienische Zweig des karolingischen Stammes, denn sie hinterließen keine männlichen Nachkommen. Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle teilten sich in das lothringische Erbe. In dem Vertrage zu Mersen (870) wurde die Maas als die Grenze des deutschen Reiches festgestellt. Ludwig H. starb 875. Italien trennte sich nun mehr und mehr von den Frankenreichen, es ward ein Spielball ehrgeiziger Grasen und Herzöge, die Kaiserwürde sank zu einem leeren Titel herab. Etwas länger währte die Herrschaft der deutschen Karolinger. Ans Ludwig den Deutschen folgte sein Sohn Karl der Dicke (876). Diesem wurde das merkwürdige Glück zu teil, unter seinem Szepter noch einmal die drei Frankenreiche vereinigen zu können. Nach dem Tode seiner Brüder Karlmann und Ludwig, die nacheinander den wertlosen Kaisertitel und eine Scheinherrschaft über Italien besessen hatten, huldigten ihm die italienischen Großen und lieferten ihm in Ravenna die Kaiserkrone aus, und die Westfranken, von den Normannen furchtbar bedrängt, erhoben ihn nach dem Tode Ludwigs des Stammlers (des Nachfolgers Karls des Kahleu) auf den Thron, da dessen beiden jungen Söhne in den fortdauernden Kriegswirren einen frühen Tod gefunden und nur ein unmündiger nachgeborener Sohn übrig geblieben war. Aber Karls des Dicken Herrlichkeit währte kurze Zeit. Unfähig, die schwer heimgesuchten Völker zu schützen, wurde er bald nacheinander in allen drei Reichen abgesetzt und fand in Alamannien, feinem ursprünglichen Erbe, eine letzte Zuflucht. Sein Neffe Arnulf von Kärnthen, der nach ihm den deutschen Königsthron bestieg, war ein kraftvoller Herrscher. Bei Löwen an der Dyle brachte er den Normannen eine solche Niederlage bei, daß sie sich in Zukunft von den Grenzen des deutschen Reiches fernhielten. Dafür aber sammelten sich die Slaven in immer dichteren Massen im Osten und Nordosten Deutschlands Im Südosten entstand ein mächtiges Mährenreich unter der Herrschaft des tapfern und klugen Snatoplnk, gegen den auch Arnulf trotz mehrfachen Versuchen nichts ausrichtete. Er verband sich sogar mit den Ungarn (Magyaren), um den Mähren zu scheiden. Damit erreichte er feinen Zweck nicht, wohl aber lockte er, ohne es zu wollen, neue Räuber-scharen über die deutschen Grenzen. Die Magyaren waren mongolischen Stammes und wie die Avaren und Hunnen aus den mittelasiatischen Steppenländern über den Uralfluß nach Europa gekommen, hatten dauu an der Nordküste des Schwarzen Meeres entlang bald
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