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1. Das Mittelalter - S. 114

1893 - Leipzig : Dürr
— 114 — malige Krönung Friedrichs und die seiner Gemahlin in der Peterskirche bezeichnet den Höhepunkt seiner Stellung zu Italien. Plötzlich trat eine furchtbare Wendung ein. Die Fieberluft in der Umgebung Roms erzeugte Seuchen int deutschen Lager, die Tausende der tapferen Krieger nebst ihren Führern hinrafften. Friedrich verlor mehrere seiner eifrigsten Freunde, unter anderen auch seinen Neffen Friedrich von Schwaben. In fluchtähnlicher Eile mußte er den Heimweg suchen, den Heimweg mitten durch die lombardischen Städte, die, zu einem großen Bunde vereinigt, ihm die feindseligste Stimmung zeigten. Über Pisa gelangte er nach Pavia. In Snfa war er in Lebensgefahr. Die Anhänger Alexanders wollten ihn in der Nacht überfallen und gefangen nehmen. Aber ein treuer Diener, Hartmann von Siebeneich, legte sich in des Kaisers Bett und wurde, was er nicht erwartet hatte, von den enttäuschten Bürgern verschont. Friedrich entkam über den Mont Cenis, Grenoble und Genf nach Basel. Während Kaiser Friedrich sich daheim in die etwas verwickelten Grenzverhältnisse vertiefte, die Könige von Böhmen, Polen und Ungarn zum Gehorsam zurückführte, mit dem oströmischen Kaiser verhandelte und sich vergeblich um eine engere Verbindung mit den Königen von Frankreich und England bemühte, scharten sich die Lombarden immer fester um Papst Alexander. Mailand wurde wieder aufgebaut, ja die Lombarden gründeten dem Papst zu Ehren und dem Kaiser zum Trutz, die feste Stadt Alessandria am Po. Da glaubte denn doch Friedrich einschreiten zu müssen, und so unternahm er seinen fünften Zug nach Italien. Eins war ihm günstig: die Eisersucht der lombardischen Städte gegeneinander; das wieder mächtig gewordene Mailand stritt bereits mit Conto und Cremona, kaum vermochte der Papst die Spaltungen notdürftig auszugleichen. Ehe Friedrich felbst den Römerzug antrat, schickte er einen seiner tüchtigsten Feldherrn und Staatsmänner, den Erzbischof Christian von Mainz mit einem Heere dahin ab, damit er die dem Kaiser treu gebliebenen Städte, wie Pisa, Genua zu gemeinschaftlichem Handeln bereinigte. Im September 1174 folgte der Kaiser selbst über die Alpen, verbrannte das ungetreue Susa und schloß Alessandria ein. Aber die feste Stadt verteidigte sich so gut, daß Friedrich nach vielen nutzlosen Anstrengungen die Belagerung ausgeben mußte. Trotzdem war der lombardische Städtebund dem Frieden nicht abgeneigt. Unterhandlungen wurden gepflogen, aber sie zerschlugen sich, weil Friedrich die Anerkennung seines Papstes und die Schleifung von Alessandria verlangte. So rückte denn die Gefahr einer entscheidenden Schlacht immer näher. Dazu war das kaiserliche Heer zunächst unzureichend, es mußten erst Hilss-
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