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1. Das Mittelalter - S. 120

1893 - Leipzig : Dürr
— 120 — durch das Adriatische Meer zu fahren imd, womöglich unerkannt, durch Deutschland zu reisen. Bei Venedig erlitt er Schiffbruch. Mit Mühe gerettet, durchwanderte er die östlichen Alpenländer und kam in die Nähe von Wien. Als er sich hier durch ein morgenländisches Goldstück verriet, wurde er auf Befehl des Herzogs Leopold gefangen genommen und an den Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn auf Schloß Trifels in der Pfalz in festen Gewahrsam brachte, um ihn als Pfand gegen Heinrich den Löwen und andere Feinde, die von England aus unterstützt wurden, zu gebrauchen. Er erpreßte wichtige Zugeständnisse von ihm und ließ ihn endlich für eine hohe Lösesumme frei. Die Erzählung, daß Richards Kerker unbekannt gewesen sei und daß ihn der Sänger Blonde! auf Burg Trifels entdeckt habe, indem er dort ein Lieblingslied seines Königs gesungen und aus dem Turme Antwort erhalten habe, ist eine Sage. 5. Die geistlichen Ritterorden. In den Kreuzzügen gelangten die geistlichen Ritterorden zu hoher Bedeutung. Die Mitglieder derselben unterstanden dem Mönchsgelübde; sie mußten ihren Vorgesetzten unbedingt gehorchen, besaßen kein persönliches Eigentum und durften nicht heiraten. Ihre Aufgabe war, die heiligen Orte gegen die Ungläubigen zu verteidigen und die Pilger zu schützen und zu pflegen. Die Aufgenommenen teilten sich in die Pflichten des Ordens, es gab unter ihnen Ritter, Priester und dienende Brüder. Drei solcher Orden waren gestiftet worden: die Johanniter, die Templer und die Deutsch ritte r. Sie unterschieden sich weniger in den inneren Einrichtungen als in Äußerlichkeiten und durch ihre Nationalität. Die Johanniter hatten ihren Mittel- und Sammelpunkt in dem Johanniterhospital zu Jerusalem. Dieses war während des ersten und zweiten Kreuzzuges von italienischen Kaufleuten gegründet worden. Sie trugen einen schwarzen Mantel mit weißem Kreuz. Die Templer hatten ihre Heimstätte auf dem Tempelplatze in Jerusalem. Ihr Orden war ebenfalls während der ersten Kreuzzüge von französischen Edelleuten ins Leben gerufen worden, man erkannte sie an dem weißen Mantel mit rotem Kreuz. Den Orden der Deutschritter oder Deutschherren hatte Friedrich von Schwaben, der Sohn Barbarossas, kurz vor seinem Tode vor Acre geschaffen. Ihnen gehörte das Marienhospital in Jerusalem, das Bremer und Lübecker Kaufleute erbaut hatten. Ihre Kleidung war ein weißer Mantel mit schwarzem Krenz.
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