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1. Das Mittelalter - S. 154

1893 - Leipzig : Dürr
— 154 — auf das dichtgedrängte feindliche Heer, und als die Reihen der Ritter sich auflösten, brachen sie mit den Urnern vereint in die Lücken ein und hieben nieder, wen sie erreichen konnten. Viele wurden in den See gestürzt, die meisten erschlagen, Herzog Leopold selbst entkam kaum dem Gemetzel. Mit dieser Schlacht hatten die Eidgenossen ihre Freiheit errungen. Andere Kantone, Luzern, Zürich, Bern und Glarus, schlossen sich ihnen an, immer mehr erstarkte ihr Bund. Die Habsburger konnten den Verlust der Schweiz nicht ertragen. Noch einmal, 1386, versuchte es ein Herzog Leopold von Östreich, der Neffe des obengenannten, mit einem stattlichen Ritterheer die Schweizer zu unterjochen. Ermutigt wurde er dazu durch die Siege, welche damals die Herzoge von Württemberg über die süddeutschen Städte gewannen, aber den Eidgenossen war er nicht gewachsen. In der berühmten Schlacht bei Sempach verlor er Sieg und Leben, 656 Grafen und Ritter blieben auf dem Schlachtfelde. Die Ritter waren von den Pferden gestiegen, um dem schweizerischen Fußvolke entgegenzutreten, aber sie konnten unter der Last der schweren Rüstungen nicht kämpfen, sondern fielen machtlos unter den Streichen der Keulen, Streitäxte und Morgensterne, welche die barfüßigen Banern und Hirten schwangen, und mancher erstickte unter der Halsberge. Umsonst sahen sie sich nach den Pferden um, die Knappen waren mit denselben entflohen, und so kamen sie alle ums Leben. Der Freiheitskampf der Schweizer ist im 15. Jahrhunderte sagenhaft ausgeschmückt worden. Mau erzählte vou grausamen Vögten, die König Albrecht eingesetzt habe und von dem Droben Stell, der im Hohlwege von Küßnacht den Geßler mit sicherem Pfeile traf, den schrecklichen Tyrannen, der ihn gezwungen hätte, nach einem Apfel auf dem Haupte seines Knaben zu zielen. Der Apfelschuß ist eine uralte Sage, die in die altgermanische Götterlehre zurückreicht. 5. Philipp der Schöne von Frankreich. Im Anfange des Xiv. Jahrhunderts vollzog sich auch eine merkwürdige Veränderung in dem Verhältnisse des Papstes zur weltlichen Macht. Nachdem mit dem Untergänge der Hohenstaufen das -Kaisertum in Italien so gut wie erloschen war, strebten die Päpste nach der Herrschaft über das Abendland. Bonifacins Viii. betrachtete sich als den Oberlehnsherrn aller europäischen Fürsten. Aber die übertriebenen Ansprüche hatten die Demütigung zur Folge. Ein Zeitgenosse Rudolfs von Habsburg, Adolfs und Albrechts war Philipp Iv., der Schöne, König von Frankreich. Mit rücksichtsloser Entschiedenheit
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