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1. Das Mittelalter - S. 183

1893 - Leipzig : Dürr
— 183 — In England begann kurz vor dem Ende des französisch-englischen Erbfolgekrieges, 1450, ein Kampf zwischen zwei Linien des königlichen Hauses, zwischen dem Hause Lancaster und dem Hause Aork. Da Lancaster, das durch König Heinrich Vi. vertreten war, eine rote Rose und Jork (Herzog Richard) eine weiße Rose im Wappen führte, so nennt man dies den Krieg der weißen und roten Rose. Entsetzliche Grausamkeiten kennzeichnen diesen Erbfolgestreit. Hein-richvi. starb im Gefängnisse, nach ihm gewann Richards Sohn, Eduard Iv., die Krone. Als ihn der Tod wegraffte, hinterließ er zwei unmündige Söhne, über die fein Bruder Richard die Vormundschaft übernahm. Richard Iii., der verstockte Sünder, wie ihn Shakespeare gezeichnet hat, ließ die Neffen ermorden und bestieg selbst den Thron. Damit war aber das Maß der Greuel erfüllt. Adel und Volk scharten sich um Heinrich Tudor, der mütterlicherseits von dem Hause Lancaster stammte, und lieferte dem Tyrannen 1485 eine Schlacht bei Bosworth. Richard Hi. fiel, und von nun an regierte das Haus Tudor. In Spanien rückten die christlichen Streiter im Kampfe mit den Mauren immer weiter vor. Mehrere neue Staaten waren entstanden, darunter als die größten Kastilien und Aragonien. Ein Ereignis von außerordentlicher Wichtigkeit war es, als König Ferdinand der Katholische sich 1469 mit der Königin Jsabella von Kastilien vermählte. Durch die Vereinigung der beiden Staaten entstand das Königreich Spanien. Ferdinand der Katholische, dem Sicilien bereits gehörte, entriß den Franzosen auch noch Neapel. Er heißt der Katholische, weil er der Geistlichkeit bei der Bekämpfung der Ketzerei mit fanatischem Eifer beistand. So führte er die Inquisition in Spanien ein und billigte die grausame Verfolgung, welche der Großinquisitor Tarquemada über alle, die reformatorischer Ansichten verdächtig waren, verhängte. Die spanischen Autodasvs, die Glaubensgerichte, welche die Unglücklichen ohne Unterschied des Geschlechtes und des Alters dem Feuertode überlieferten, waren in ganz Europa berüchtigt. Jsabella bethätigte ihren Glaubenseifer in anderer Weise. Sie ruhte nicht eher, als bis sie die letzten Mauren, die harmlos in Granada lebten, überwunden und vertrieben hatte. Dies geschah 1492. Im nördlichen Italien erreichte die Entwicklung der Stadtrepubliken zu größeren Staaten ihren Höhepunkt. Mailand mit seinem Gebiet wurde ein Herzogtum. Wir haben gesehen, daß der reiche und mächtige Patrizier Galeazzo Visconti von dem deutschen König Wenzel
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