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1. Geschichte - S. 15

1913 - Berlin : Oehmigke
tauen behandelt; ja, es wurde sogar ein Fürst aus deutschen; Stamme, Albrecht der Bär aus dem Hause Askanien, über sie gesetzt. Von dieser Zeit an begann eine neue Ordnung der Dinge in den jetzigen Marken. Das Glück hatte die Wenden verlassen. Zwar war ihr Widerstand kühn und hartnäckig; aber sie waren in sich uneins und entbehrten der nötigen Einheit, und so heldenmütig sie auch in den einzelnen Kämpfen den Boden ihrer Väter verteidigten, sie wurden überall zurückgedrängt, und immer mächtiger breiteten sich die Deutschen aus. Pribislaw und Niklot, Söhne des verstorbenen Obotriteu-königs, sahen mit Furcht den Feind sich immer mehr ihren Ländern an der Ostsee nahen. Da ergriff Pribislaw, ein kühner und tapfrer Fürst, die Waffen für die verwandten Stämme. Schnell vereinigte sich unter seinen siegreichen Fahnen ein mächtiges Heer, und bald machte er sich zum Gebieter aller Läuder zwischen der Ostsee und der Havel. Er griff selbst Albrecht an, der vom König zum Markgrafen über die Nordmark (Altmark) gefetzt war. Dieser aber stellte ihm bald ein kriegsgeübtes Heer entgegen, und das Havelland ist Zeuge manches blutigen Kampfes gewesen. So sehr es Pribislaw nun auch verstand, den Vorteil des Bodens in dem von Wasser und Weichland vielfach durchschnittenen Lande zu benutzen, und so kühn seine Wenden, Ritter und Mannen, fochten, Albrecht der Bär drängte mit seinen besser gerüsteten Streitern immer gewaltiger auf ihn ein. Da zog Pribislaw feine ganze Macht zur letzten entscheidenden Schlacht auf dem Potsdamer Werder zusammen. Rings von den Armen der Havel und tiefen Mooren umgeben, erwartete das Heer schweigend den Angriff. Albrecht mußte sich entschließen, im Angesicht desselben über die Havel zu setzen oder Dämme durch die Sümpfe auszuwerfen. Er wählte zum Übergang die Stelle am Babelsberg, wo sich noch jetzt eine schmale Landzunge weit in die Havel erstreckt. Mächtige Floße und zahlreiche Boote waren in der Bucht bei Glienicke zusammengebracht und wohl eingeübt, schnell eine breite Brücke an der Landzunge zu bilden. Durch diesen Angriffspunkt war Pribislaw gezwungen, sein Heer auf dem engen Raume zwischen der jetzigen Stadt, dem Heiligen See und der Havel aufzustellen. Er konnte dem Angreifer nur die gleiche Front bieten und war verhindert,
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