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1. Geschichte - S. 43

1913 - Berlin : Oehmigke
— 43 — machen und daß er nur darauf ausginge, Zank und Zwietracht anzustiften. Einer aus dem Volke: Das wäre gar uicht dumm gewesen, nun haben wir aber noch einen neuen Schoß dazu gekriegt. Ein anderer: Fort mit den Steuern, die haben mir niemals gefallen! Ein dritter: Wir müssen mehr verschossen als die in Bernau und Köpenick; da kriegen sie sogar noch was raus. Büttel: Wenn ihr nicht schweigt, so werdet ihr bestraft! Mehrere aus dem Volke: Ruhe! Ruhe! Richter: Fahret fort, Ankläger. Ankläger: Mit seinen Kumpanen im Rat lebte er in steter Zwietracht. Wenn die biederen Ratmannen nach ihren geschworenen Eiden ihr Wort reden wollten, das ihm nicht zu Sinne war, so fuhr er sie hart an und befahl ihnen, zu schweigen, so daß sie nicht zum Frommen und Nutzen der Stadt raten konnten. Wie er aber seine Freunde und Anhänger benutzte, um seine Pläne durchzuführen, lehrt der folgende Klagepunkt: Es war im Jahre 1373, als der Markgraf Otto ein Gebot erließ, daß Land und Städte sich zum Kriege rüsten sollten gegen den Kaiser Karl, seinen Schwiegervater, der mit einem Kriegesheere gegen ihn heranzog, ihn zur Abtretung der Herrschaft über die Mark Brandenburg zu zwingen. Der vom Markgrafen beschlossene Krieg mußte jedem ruhig Denkenden als eine verlorene Sache erscheinen, da man die Schwächen des Markgrafen kannte und der Kaiser mit seinem Heere sich schon der Mark näherte, als der Markgras erst zu rüsten begann. Man sah voraus, daß der Kaiser siegen und die Mark erlangen werde — hielt dies sogar für ein Glück, da seine Klugheit, Friedens- und Ordnungsliebe bekannt waren und man fürchten mußte, daß Berlin, wenn es gegen ihn rüstete, seine Ungnade empfinden würde. Die Mehrzahl im Rat war deshalb für den Frieden und gegen die Rüstung. Dagegen lehnte Wardenberg sich mit aller Macht auf. Er ließ durch feine Freunde und feinen Anhang die übelsten Gerüchte über den Kaiser verbreiten und arbeitete mit aller Macht darauf hin, den Rat und die Bürger dafür zu stimmen, daß die Stadt gegen den Kaiser in den Krieg zöge. Als er aber sah, daß er auf diese Weise seinen Zweck nicht erreichen konnte, wiegelte er mit
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