Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 44

1880 - Halle : Anton
44 dem Plane um, einen neuen König zu wählen. Nur Die Bürger von Jorms blieben chm treu, verjagten ihren Bischof, der dem König den Ltnjttg wehren wollte, und nahmen den Verlassenen mit Ehren auf. Unter solchen llm|tänben war Heinrich gezwungen, mit den Sachsen zu unterhandln. Sie sorberten Zerstörung der erbauten Zwingburgen und noch manches anbre. Heinrich willigte mit schwerem Herzen ein. Bis auf den Grunb würden die verhaßten festen abgebrochen; auch von der Harzburg blieben nur die innern Ge-baube, Kirche und Kloster verschont. Aber die erbitterten Sachsen fielen nach des Königs Abreise auch über die noch stehenben Reste der H a rzburg her, zünbeten die Kirche an, zertrümmerten die Altäre, raubten bte Ktrchenschätze und entweihten die kaiserliche Fami-tnbem ^ sich an den barin bestatteten Leichen von Hein-5 ; trüber und Sohn schmählich vergriffen. Nur einzelne Schaaren hatten bteses Verbrechen begangen; der tief besetbigte König aber legte es dem ganzen Volfe zur Last und brütete Rache. Jetzt sanb Heinrich auch bei den deutschen Fürsten Unterstützung gegen bte und Leichenschänber"; er sammelte ein stattliches Heer und [,yus bte überraschten Sachsen an der Unstrut, unweit Langensalza. f'lr-x o^er ^6 uun die Hand des racheburstigen Kaisers aus dem unglmtltchen vanbe; mit Feuer und Schwert würde es verwüstet; im Angesichte des kaiserlichen Heeres mußten sich die sächsischen Großen betnüthtgen und würden trotzbem in den Kerker geworfen; die zerstörten en festet: benn früher wieber aufgebaut. Da wanbten sich bte verlassenen Sachsen mit Klagen und Bitten an den Papst Gregor Vii. 3. Gregor hieß, ehe er Papst würde, Hilbebranb. Et war bet Sohn atmet Eltern, aber butch seine Geistesgaben, butch seine Strebsamkeit und butch feinen streng sittlichen Wanbel hatte er sich zu so hoher Würbe emporgeschwungen. Bis jetzt war bet Papst in weltlichen Dingen dem Kaiser untergeorbnet gewesen; hatten ja boch die Römer sogar den beut-schen Kaisern versprechen müssen, keinen Papst ohne kaiserliche Bestätigung zu wählen. Gregor aber strebte das Verhältniß umzukehren und bte päpstliche Gewalt über alle weltliche zu erheben. „Wie es am Himmel," so sagte et, „zwei Lichter giebt: ein kleines, bcn Monb, der bte Nacht regiert, und ein großes, bte Sonne, die bcn Tag regiert, so giebt es auch auf _ Erben zwei Gewalten: eine kaiserliche, die die ^eiücr, und eine päpstliche, die die Seelen beherrscht. Wie nun der Monb sein Licht erst von der Sonne empfängt, so verbanden auch Kaiser, Könige und Fürsten ihre Macht dem Papste und finb ihm um beswillen Gehorsam schulbig." Zuvörberst bestimmte bähet Gregor, daß die Wahl eines neuen Papstes nicht mehr butch weltliche Personen, sonbern nur butch die obersten Geistlichen bcr katholischen Kirche, butch die Carbinälc erfolgen solle. Mer auch die übrige Geistlichkeit sollte von der weltlicken Macht gänz-Uch unabhängig fein. Bis jetzt waren die höheren Geistlichen, die Btschöfe und Aeble, immer von den weltlichen Fürsten, in beten Sanbe
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer