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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 48

1880 - Halle : Anton
48 X. Aie Hohenstaufen. I. Nach dem Aussterben des fränkischen Kaiserhauses und nach dem Tode des folgenden Kaisers Lothar ging die Kai-scrwürde auf das Geschlecht der Hohenstaufen über. Dasselbe hat seinen Namen von der Stammburg Hohenstaufen in Schwaben (= im jetzigen Würtemberg). Der erste höh enst ansisch e Kaiser war Konrad Iii. Er regierte von 1138 —1152, Am meisten hatte sich freilich ein andrer Hoffnung auf die Kaiserkrone gemacht und darum auch schon die Reichskleinodien an sich genommen; das war Heinrich der Stolze, aus dem Geschlechte Welf, der Schwiegersohn des verstorbenen Lothar und der mächtigste Fiirst im deutschen Reiche, bettn er war Herzog von Sachsen und Baiern. Aber man fürchtete, er möchte als Kaiser zu mächtig werben, barnm hatte man ihn bei der Wahl übergangen. Boll Unwillen und Groll lieferte er die Reichskleinodien aus. Als der neue Kaiser Konrad aber gar forderte, er solle aus Sachsen verzichten, da es nicht geduldet werden könne, daß zwei Herzogtümer in einer Hand seien, verweigerte er die Herausgab e Sachsens und griff zu den Waffen. Konrad erklärte ihn darauf in die Reichsacht und nahm ihm nun beide Herzogtümer. Heinrich der Stolze, verlassen von seinen Großen, starb bald angebrochenem Herzen. Er hinterließ einen 10jährigen Sohn, Heinrich, den man später den Löwen nannte. Für denselben ergriff sein Oheim Wels das Schwert. So begann ein langjähriger Kampf zwischen den Welfen und den Hohenstaufen; nach einem ihnen gehörigen Schlosse (— jetzt Stadt in Würtemberg —) wurden die letzteren auch ,,Waiblinger" genannt; die Italiener machten aus diesem Namen „G hib ellin en". Konrad siegte bei Weinsberg über seinen Gegner und belagerte die Stadt. Als sie sich, vom Hunger bezwungen, ergeben mußte, rettete die Treue der Weiber den Männern das Leben. Der erste Hohenstanfe, der König Konrad lag Mit Heeresinacht vor Weinsberg seit manchem langen Tag. Der Welfe war geschlagen, noch wehrte sich das Nest; Die unverzagten Städter, die hielten es noch fest. Der Hunger kam, der Hunger, das ist ein scharfer Dorn! Nun suchten sie die Gnade, nun fanden sie den Zorn: „Ihr habt mir hier erschlagen gar manchen Degen werth. Und öffnet ihr die Thore, so trifft euch doch das Schwert." Da sind die Weiber kommen: „,.Und muß es also sein, Gewährt uns freien Abzug, wir sind vom Blute rein."" Da hat sich vor den Armen des Helden Zorn gekühlt. Da hat ein sanft Erbarmen im Herzen er gefühlt.
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