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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 49

1880 - Halle : Anton
49 „Die Weiber mögen abziehn, und jede habe frei. Was sie vermag zu tragen und ihr das Liebste sei. Laßt ziehn mit ihrer Bürde sie ungehindert fort, Das ist des Königs Meinung, das ist des Königs Wort!" Und als der frühe Morgen im Osten kaum ergraut, Da hat ein selt'nes Schauspiel vom Lager man geschaut: Es öffnet leise, leise sich das bedrängte Thor, Es schwankt ein Zug von Weibern mit schwerem Schritt hervor. Tief beugt die Last sie nieder, die auf dem Nacken ruht, Sie tragen ihre Männer, das ist ihr liebstes Gut. „Halt an die argen Weiber!" ruft drohend mancher Wicht Der Kanzler spricht bedeutsam: „Das war die Meinung nicht.'' Doch hat, wie er's vernommen, der fromme Herr gelacht: „Und war es nicht die Meinung, sie haben's gut gemacht. Gesprochen ist gesprochen, das Königswort besteht, Und zwar von keinem Kanzler gedeutelt und gedreht." So war das Gold der Krone wohl rein und uuentweiht. Die Sage schallt herüber aus halbvergess'ner Zeit. Im Jahr elfhundertvierzig, wie ich's verzeichnet fand. Galt Königswort noch heilig im deutschen Vaterland. Etjamisso. Am Ende seiner Regierung unternahm Konrad einen Zug nach dem heiligen Lande. Dasselbe war von einem wilden Volke, den Türken, erobert worden, welche nun die in Palästina wohnenden Christen, sowie die christlichen Pilger, die aus weiter Ferne kamen, um an den heiligen Stätten ihre Andacht zu verrichten, hart bedrückten. Es galt darum, das gelobte Land aus ihren Händen zu befreien. Zu diesem Zwecke wurden von Europa, namentlich von Deutschland, Frankreich und Italien aus, mehrere große Kriegszüge unternommen. Diejenigen, welche an denselben theilnahmen, ließen sich ein rothes Kreuz auf die rechte Schulter heften; darum nannte man die Züge selbst Kreuzzüge. Konrads Zug ist leider ohne Erfolg geblieben. Ii. An diesem Kreuzzuge betheiligte sich auch Konrad von Wettin. Ursprünglich war derselbe Herr der Grafschaft Wettin an der Saale. Dort, in der Nähe von Halle, lag auch seine Stammburg Wettin. Im Jahre 1123 aber wurde er vom Kaiser zum erblichen Markgrafen von Meißen erhoben. Die Markgrafschaft Meißen erhielt später den Namen „Sachsen". Noch heute regieren in Sachsen die Nachkommen Konrads. Er ist der Stammvater des sächsischen oder des Wettiner Fürstenhauses. Als er im Jahre 1156 die Regierung niederlegte und in’s Kloster ging, folgte ihm sein Sohn Otto der Reiche (— von 1156 — 1190 —). Er gründete das Kloster Altenzella bei Nossen. Als man in der Umgebung des neuen Klosters den Wald ausrodete, um das Land urbar zu machen, fand man silberhaltiges Gestein. So wurde der Silberreichthum des Erzgebirges entdeckt. Otto rief 4
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