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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 75

1880 - Halle : Anton
75 in des Königs Zelt, warf sich ihm zu Füßen und bat unter Weinen und Schluchzen um Verzeihung. Rudolf hieß sie aufstehn und gebot ihr zur Strafe, den ganzen Vorgang vor allen Anwesenden, die nicht wenig darüber lachten, zu erzählen. — Nach einem langen, vielbewegten Leben starb Nudolf zu Germersheim (— in Rheinbaiern —)*, in Sp ei e r liegt er b egraben. Vergleiche das Gedicht von Kerner „Rudolfs Ritt zum Grab e": Auf der Burg zu Germersheim rc. 6. Nach Rudolfs Tode wählten die deutschen Fürsten zunächst nicht dessen Sohn, den mächtigen und finstern Albrecht, sondern den armen Grafen Adolf von Nassau. Derselbe strebte, seine Macht zu vergrößern, und wollte sich darum in den Besitz der Wettiner Lande setzen. Dieselben hatten unter Markgraf.heinrich dem Erlauchten eine bedeutende Erweiterung erfahren. Als im Jahre 1247 der Landgraf von Thüringen ohne Erben starb, machte Heinrich der Erlauchte Ansprüche aus dieses Land. Nach siebenjährigem Kriege mit der Herzogin Sophie von Brabant, welche das Erbe ebenfalls für ihren Sohn — er hieß auch Heinrich — haben wollte, kam ein Vertrag zu Stande, nach welchem Sophie nur den kleinern Theil, Hessen, erhielt. So fiel im Jahre 1247 Thüringen an Meißen. Auch wurde nun jene Zeit das schöne Pleißnerlarid, welches bis dahin dem Kaiser gehört hatte, mit der Markgrafschaft vereinigt. (— Pleißner-land nannte man die Gegend von Altenburg, Frohburg, Zwickau, Chemnitz, Leisnig). Adolf von Nass an unternahm zwei verheerende Züge nach Thüringen und Meißen. Markgraf Friedrich der Freudige oder der Gebissene kämpfte tapfer für sein gutes Recht, allein er mußte der Uebermacht weichen. Adolf unterwarf ganz Meißen und hielt zu Altenburg Hof, und Friedrich irrte als Bettler in feinem Lande umher, einzig auf die Liebe und Treue seiner Unterthanen angewiesen. Za, in Altenburg würde er durch den Dolch eines vom Kaiser gesendeten Meuchelmörders gefallen sein, wenn nicht ein Bürger aus Freiberg ihn mit seinem Leibe gedeckt und für ihn den Todesstoß empfangen hätte. Solches gewaltsame und ungerechte Verfahren Adolfs erregte aber großen Unwillen in Deutschland. Die deutschen Fürsten setzten ihn darum ab und wählten an seiner Stelle nun Rudolfs Sohn Albrecht zum König. Allein Adolf war nicht gesonnen, ohne weiteres sich zu fügen und auf die Krone zu verzichten. Mit stattlichem Heere zog er Albrecht entgegen. Ritterlich kämpfend trafen die beiden Gegner im Schlachtgetummel selbst auf einander. „Hier mußt du mir das Reich lassen!" rief Adolf, auf Albrecht lossprengend. „Das steht in Gottes Hand", gab dieser zur Antwort, wich dem Stoße aus und versetzte dem Könige einen Hieb, daß er vom Pferde stürzte. Vor seinen Augen ward jener vollends erschlagen. Albrecht erneuerte den Versuch, Thüringen und
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