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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 76

1880 - Halle : Anton
76 Meißen zu erobern. Markgraf Friedrich und sein Bruder Diezmann mußten abermals zum Schwerte greifen, um ihr Recht zu vertheidigen. Bei Lucka, unweit Altenburg, kam es 1307 zum Kampfe. Als Friedrich vor Beginn der Schlacht den Helm sich aufsetzen ließ, sprach er freudig: „Heut bind' ich fest Meißen, Thüringen und Pleißen Und alles, was meine Eltern je gewahrt, So helfe mir Gott auf dieser Fahrt!" Und Gott half; nach fünfstündigem harten Kampfe flohen die Feinde; Albrecht wurde geschlagen, und die Mark Meißen blieb den Wettinern. Seitdem aber pflegte man wohl spottend zu sagen: „Es wird dir glücken wie den Schwaben bei Lücken". Xiii. und die Lusstten. I. 1. Im Laufe der Jahrhunderte hatte ^die Kirche Christi allmählich ihre ursprüngliche Reinheit eingebüßt. Der Papst behauptete, Christi Statthalter auf Erden zu sein, und maßte sich eine Macht an, die ihm nicht gebührte. Wer sich ihm nicht beugte, der wurde mit dem Banne belegt und damit aus der christlichen Kirche ausgeschlossen. Furchtbarer noch war das Interdiet, das über ganze Städte und Länder ausgesprochen wurde. Dann war jeder Gottesdienst, jede kirchliche Handlung verboten; die Glocken verstummten; die Kirchen wurden geschlossen; kein Geistlicher folgte mit Kreuz und Gesang dem Sarge der Todten; selbst die Ehen wurden nnr auf dem Friedhöfe eingesegnet (Vergl. das Gedicht von Lenau „das Interdiet"). — Zu Zeiten gab es sogar mehrere Päpste, von denen jeder behauptete, der rechte zu sein, und die sich gegenseitig verfluchten und in den Bann thaten. Geistliche und Mönche waren zum größten Theil unwissend. Viele kannten nicht einmal die Bibel, aus der sie doch das Volk belehren und ihm Trost spenden sollten, und in manchen Klöstern konnten weder Abt noch Mönche schreiben. Die meisten aber führten ein unsittliches Leben und gaben damit dem Volke ein böses Beispiel. Die reine Lehre Christi war durch allerlei Irrlehren und menschlichezusätze verfälscht worden, und eine Menge Mißbrauche hatten sich in die Kirche ein geschlichen. So wurde den Nichtgeistlichen oder Laien verboten, die Bibel zu lesen — und doch hatte Christus allen zugerufen: „Suchet in der Schrift! Sie ist's, die von mir zeuget." So lehrte die Kirche, man dürfe nicht zu Gott felbst, sondern müsse zuerst zu den sogenannten Heiligen beten, das seien die Mittelspersonen zwischen Gott und Menschen und die Für-
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