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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 84

1880 - Halle : Anton
84 Ernsts und Alberts getrennt regiert worden. Durch jette Theilung entstanden demnach zwei sächsische Fürstenfamilien oder Linien: Die ernestittische (— die Nachkommen des Ernst) und die albertinische (— die Nachkommen des Albert). Beide bestehen heute noch. Xiv. Wa.rmilian I. 1. Nach Kaiser Siegismuuds Tode haben zwei Männer auf dem deutschen Throne gesessen, die für Deutschland wenig oder nichts gethan haben. Der eine, Albrecht Ii., konnte nichts thun; denn er war wohl ein tapferer und edelgesinnter Fürst, aber er regierte kürzere Zeit als irgend ein andrer deutscher König; nach zwei Jahren starb er schon. Und der andre, Friedrich Iii., der länger als irgend ein andrer König die Krone getragen hat, mochte nichts thun; er war zu schwach und träge und ließ die Dinge gehen, wie sie wollten; man Pflegt darum von ihm zu sagen, er habe 53 Jahre lang auf dem Throne „geschlafen". — Unter feiner Regierung that aber ein andrer etwas, das der Mit- und Nachwelt zum größten Segen gereichte: Johann Gutenberg ans Mainz erfand um das Jahr 1450 die Buchdruckerkunft. Früher gab es nur geschriebene Bücher; meist waren es die Mönche, die sich in ihrer stillen Klosterzelle mit der Herstellung derselben befaßten. Das kostete aber gewaltig viel Zeit und Mühe; darum waren die Bücher sehr theuer, so daß nur reiche Leute sie kaufen konnten. Da kam Gutenberg auf den Gedanken, die Buchstaben einzeln auf kleine Holzstäbchäi auszuschneiden, diese zu Wörtern und Zeilen zusammenzusetzen, bis eine Seite gefüllt war, sie mit Farbe zu überstreichen und auf einem Blatte abzudrücken. Dieses Abdrücken konnte man mit derselben Seite natürlich so oft wiederholen, als man wollte; man brauchte eben nur die zusammengesetzten Buchstaben mit neuer Farbe zu bestreichen und ein neues Blatt darunter zu legen. War der Abdruck erfolgt, so konnten die Buchstaben wieder auseinander genommen und zu einer neuen Seite zusammengesetzt werden, und das konnte so oft geschehen, bis sie abgenutzt waren. Später fertigte man die Buchstaben , um sie haltbarer und so zu längerem Gebrauch geschickt zu machen, aus Metall; man erfand eine bessere Druckerschwärze; man lernte aus Leinwand Papier Bereiten; so wurde die neue Kunst immer mehr vervollkommnet, und die Bücher wurden nun allmählich so billig, daß auch der gewöhnliche Mann sie kaufen und aus ihnen Bildung und Belehrung schöpfen konnte. 2. Nach dem Tode Friedrichs Iii. bestieg sein Sohn Marmilian I. den deutschen Kaiserthron; er regierte von 1493—1519. Voll Hoffnung und Vertrauen richteten sich alle Augen auf ihn, der dem Vater so ganz und gar unähnlich war. Ihn zierten alle die Tugenden, die früher als Schmuck eines ächten Ritters gegolten hatten : Tapferkeit und Muth, Edelsinn und Treue, Liebe zu Kunst
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