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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 74

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
74 Wie ein Tilsiter Dragoner die Nüssen vom Gänsebraten vertrieb. Schnellfeuer begrüßt. Die Russen glaubten einen größeren deutschen Posten vor sich zu haben und zogen sich wieder in den Wald zurück. Ein zweiter Vorstoß der Russen wurde von den Sieben mit derselben Tapferkeit abgeschlagen. In diesem Kampfe wurde jedoch auch einer von den sieben Brückenwächtern verwundet. Als es Abend geworden war, glaubten die sieben Wackeren, da am -Walde schier unübersehbare Truppenmassen auftauchten, doch besser zu tun, sich in die Stadt zurückzuziehen. Der verwundete Kamerad wurde von ihnen in die Stadt getragen. Diese war zu ihrem Erstaunen aber bereits von ihrem Truppenteil geräumt. Ihr Versuch, ihm nachzueilen, wurde vereitelt, weil sie alle Straßenausgänge von den Russen besetzt fanden. Sie saßen nun in der Falle und mußten damit rechnen, in russische Gefangenschaft zu geraten. Da halfen jedoch die Lycker. Der Verwundete wurde schnell ins Lazarett geschafft, und die übrigen verbarg eine Bäckerfrau in ihrem tiefen, schwer auffindbaren Keller. Erst am nächsten Morgen rückten die Russen in Lyck ein. Sie waren erstaunt, kein deutsches Militär mehr vorzufinden. Wie sie selbst erzählten, hatten sie geglaubt, die Stadt erobern zu müssen. Die sieben Brückenwächter hatten sie mit ihrem Schnellfeuer derart getäuscht, daß sie eine größere deutsche Truppenmacht vor sich zu Haben glaubten und es deshalb vorzogen, nicht noch, wie es zuerst geplant worden war, am vergangenen Abend in Lyck einzurücken. Nun wurden alle Ecken und Winkel der Stadt nach versteckten deutschen Soldaten durchsucht. Die sechs im Bäckerkeller wurden jedoch nicht gefunden. Die Bäckerfrau wachte unterdessen für ihre Schutzbefohlenen. Sie versorgte sie nicht nur mit Essen, sondern beschaffte ihnen auch Zivilkleider. Da die Russenherrschaft in Lyck aber noch lange zu dauern schien, war es nicht möglich, die Soldaten immer im Keller zu verbergen. Es wurden daher Handwerker gewonnen, die sich bereit erklärten, sie als Gesellen einzustellen. Der eine wurde Bäcker, der andere Schuhmacher, der dritte Tischler usw. Verstanden sie das angenommene Handwerk auch nicht, so machten sie sich doch nützlich, so gut es ging, und vor allem: sie konnten den Russen ruhig unter die Augen treten. Als dann die Befreier Lycks in die Stadt einzogen, schlüpften die Sechs schleunigst wieder in ihre Uniformen und meldeten sich dem Oberst. Der lächelte, klopfte der ehrsamen Bäckerfrau auf die Schulter und sagte: „Das haben Sie brav gemacht!" Dieses Lob war der wackeren Frau der schönste Lohn, den sie je im Leben erhalten hatte. „Die Post." 47. Wie ein Tilsiter Dragoner die Russen vom Gänsebraten vertrieb. Sergeant W. Als ich auf einem Patrouillenritt meilenweit Dörfer und Gelände absuchte, war ich aus Versehen hinter die feindliche Linie gekommen. In einem Dorfe bemerkte ich einen Draht, der meiner Ansicht nach nur vom Feinde gelegt sein konnte, sprang vom Pferde und zerschnitt ihn. Im letzten Augenblick kam
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