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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 135

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die Kaiserlichen Prinzen im Felde. 135 tapfer ist unser Kronprinz. Beim Sturmangriff stellt er sich an die Spitze seiner Garde, und drauf geht's auf die Rothosen. Die Entbehrungen des Krieges scheut der Kronprinz nicht. Das zeigt uns folgende Geschichte: Bei einen: ungestümen Vordringen seiner Truppen konnte die Proviantkolonne nicht schnell genug folgen, so daß sie längere Zeit ohne Verpflegung sein mußten. Dies Kriegsschicksal traf auch den Kronprinzen und seinen Stab. Da sah der Kronprinz, wie sich die Soldaten weiße Futterrüben aus dem Felde zogen. Lächelnd trat er an eine Gruppe heran, um auch davon zu kosten. Ein Soldat reichte ihm eine geputzte Rübe, und der Kronprinz aß wacker drauf los. Alsdann sprach er: „Hm, schmeckt gar nicht so schlecht, im Gegenteil, famos!" Und dem Vorbilde des Kronprinzen folgten alle Offiziere seines Stabes. Prinz Eitel Friedrich griff in der Schlacht bei St. Quentin (spr. ßäng kangtäng) am 28., 29. und 30. August 1914 ebenfalls tüchtig mit an. Als es ans Stürmen ging, nahm der Prinz die Trommel eines gefallenen Tambours auf, schlug sie selbst und rief seinen Soldaten zu: „Vorwärts, Kameraden! Immer vorwärts!" Das gab frischen Mut. Mit neuem Feuer stürzten die Truppen sich auf die Feinde und eroberten die feindlichen Stellungen. Prinz Adalbert wird sich wahrscheinlich auf einem großen Kriegsschiff befinden und dort im Dienste des Vaterlandes kämpfen. Prinz August Wilhelm zog auch mit seinen Soldaten durch dick und dünn. Sein Anzug und seine Gesichtsfarbe zeugten davon. Eine französische Dame berichtet, wie sie in Reims (spr. rängs) einen jungen deutschen Offizier getroffen habe, dessen Uniform man es ansah, daß er vor keiner Mühe und Gefahr zurückgeschreckt habe. Er hielt die Dame höflich an und bat sie, doch einige verwundete Offiziere aufzunehmen, die ihm sehr am Herzen lägen. Es war Prinz August Wilhelm. Dieser Hohenzollernsproß mußte bereits sein Blut fürs Vaterland opfern. Er verunglückte auf einer Dienstfahrt in Belgien mit seinem Auto und wurde schwer verwundet. Nach seiner Genesung kehrte der Prinz wieder zu seinem Truppenteil zurück. Prinz Oskar hat so wacker witgefochten, daß er von der Überanstrengung krank wurde. Das Stürmen einer feindlichen Stellung ist eben keine leichte Sache. Ein niedliches Geschichtchen von ihm erzählt ein Offizier in einem Feldpostbrief seiner Gattin: Ein Reserveleutnant traf kürzlich in Feindesland auf der Straße einen jungen Offizier, der keine Achselstücke auf dem Feldrock trug, dafür aber das Eiserne Kreuz im Knopfloch. Unser Reserveleutnant redete den jungen Kameraden an: „Sagen Sie mal. Sie haben schon das Eiserne Kreuz, wie kommt denn das? Unser Regiment hat doch noch nichts. Von welchem Regiment sind Sie denn?" — Der junge Offizier: „Vom Zk.-Grenadier-Regiment." — Der Reserveleutnant: „Na, die haben sich ja auch ganz gut geschlagen. Haben alle Herren das Eiserne Kreuz?" — Der junge Offizier: „Nicht alle, aber sie werden es wohl alle bekommen." — Der Reserveleutnant: „Bei Ihnen
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