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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 139

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
1. Libau. 1. Zur Besetzung von Libau. In bescheidener Kürze, wie wir dies an den Berichten des Generalfeldmarschalls von Hindenburg seit Beginn des Krieges gewohnt sind, wurde uns am 8. Mai 1915 ein neuer Sieg deutscher Waffen gemeldet, der für die Zukunft von großer Bedeutung sein dürfte. „Unsere gegen Libau vorgehenden Truppen setzten sich in den Besitz dieser Stadt," so lautete die frohe Botschaft Hindenburgs. Wem fällt da nicht der Fall Antwerpens ein, den unser Hauptquartier in der gleichen Knappheit meldete. Dort die trotzige belgische Seefeftung, hier einer der wichtigsten Stützpunkte der russischen Ostseeflotte, ein Kriegshafen, der unter riesig großen Geldopfern durch Alexander Iii. ausgebaut worden war. Libau in deutschem Besitz! Zar Nikolaus Ii. hat wohl an diese Möglichkeit nicht gedacht, als er im Sommer 1902 mit großem Gepränge zum ersten Male den Boden dieser deutschen Stadt betrat, um der Weihe des Kriegshafens persönlich beizuwohnen, des einzigen wirklich eisfreien Hafens, den Rußland im Norden besitzt. Etwa 1200 Millionen Mark hatte der Ausbau desselben gekostet. So waren Land- und Seeforts (spr. forß, kleine Festungen) angelegt worden; der alte Handelshafen wurde erweitert und erhielt weit ins offene Meer hineingebaute Molen mit Wellenbrechern. Libau, das bis dahin eine Seehandelsstadt mittlerer Größe gewesen war, entwickelte sich dadurch zum bedeutendsten Handelsplatz der russischen Ostseeküste. Dieser moderne Kriegshafen wurde von einer verhältnismäßig geringfügigen deutschen Truppenmacht in Besitz genommen. Drei Kolonnen gingen auf den Straßen, die sich von Memel in nördlicher Richtung dahinziehen, in *) Kurland — das Land der Kuren, die südlichste der drei deutschen baltischen oder Ostseeprovinzen Rußlands (Kur-, Liv- und Estland) mit den größeren Städten Libau (etwa 90000 Cinw.), Mitau (40000 Einw.) und.windau (25 000 Cinw.) steht seit Augrist 1915 unter deutscher Verwaltung. F. S.
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