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1. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 25

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Frankreichs Vorherrschaft in Europa unter Ludwig Xiv. 25 diese Kreise nichts von der Not des Volkes, die immer größer wurde. Die Bauern waren gedrückt, die Handwerker und kleinen Kaufleute in der freien Entfaltung ihrer Tätigkeit gehindert. Nur Großhandel und Großindustrie blühten eine Zeitlang. Daher regte sich schon bei Lebzeiten des Königs ein heftiger Widerspruch, nicht nur bei den Protestanten, die er verfolgte, Opposition sondern auch bei hohen Staatsbeamten. Vauban forderte eine völlige Reform der Verwaltung, Fenelon, der Erzieher des Herzogs von Bourgogne, des Enkels des Königs, stellte in seinem Telemach das Idealbild eines guten Königs auf, dem Ludwig Xiv. nur wenig entsprach. Und sein Zögling betonte, daß ein König auch Pflichten, nicht nur Rechte habe. Auswärtige Politik. § 27. Ziele und Mittel der Politik. Ludwig als ,,Nachfolger ziele Karls des Großen“ sah sein Ziel in der entscheidenden Stellung in Europa und in dem ,,Ruhm“. Dazu kam das Bedürfnis Frankreichs, seine „natürlichen Grenzen“ zu erreichen. Daher erstrebte Ludwig Xiv.: 1. die Schwächung des Hauses Habsburg durch a) Kriege, b) Bündnisse: mit den Türken und den deutschen Fürsten gegen Österreich, mit Schweden und Dänemark gegen das Reich, mit Portugal gegen Spanien, c) Verbindung mit den inneren Feinden der Gegner: mit den Ungarn gegen Österreich, den Katalanen und Sizilianern gegen Spanien; 2. die Vergrößerung des eigenen Landes durch Kriege und Erhebung von Rechtsansprüchen; 3. Stärkung des Handels mittels Zollerhöhungen, durch Krieg gegen Holland und durch Bündnis, später durch Krieg mit England. Die Mittel dieser Politik waren das Heer (§ 22), gute Finanzen und die Diplomatie. Ludwig Xiv. selbst beschäftigte sich persönlich eingehend mit Diplomatie der auswärtigen Politik. Seine Minister hatten, namentlich seit Lionne und Pomponne abgetreten waren, nur seine Entschlüsse auszuführen. Sehr geschickte Gesandte führten die Absichten ihres Herrn durch. Die Mittel dieser Diplomatie waren 1. Geldzahlungen und Geschenke an Herrscher, wie Karl Ii. von England, den Kurfürsten von Brandenburg u. a., regelmäßige Zahlungen (Pensionen) an fremde Minister und an Mitglieder der Opposition in Ungarn, Polen, Holland und England; 2. Drohungen, durch die der Papst, der König von Spanien, der König von England, der Doge von Genua zu Demütigungen gezwungen wurden; 3. Verhandlungen, bei denen eine Macht gegen die andere ausgespielt wurde.
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